06.01.2020
Die Forscher beschreiben vier verschiedene Experimente, die ihre These belegen:
Im ersten Versuch fragten sie Blutspender nach dem Schmerz des Nadelstichs. Wer nach einer Naturkatastrophe – in diesem Fall ein Erdbeben – gespendet hatte, empfand den Einstich als weniger schmerzhaft.
In einem zweiten Experiment baten sie freiwillige Helfer in klirrender Kälte, ein Handbuch für Migrantenkinder zu überarbeiten. Sie stellten fest, dass sich diese Freiwilligen weniger unwohl fühlten als diejenigen, die nicht an einem Handbuch arbeiteten.
Auch Krebspatienten mit Schmerzen, die für andere gekocht und Reinigungstätigkeiten übernommen hatten, gaben weniger Schmerzen an als Patienten, die sich nur selbst versorgten.
Im letzten Experiment baten die Forscher Freiwillige, Geld für Waisenkinder zu spenden. Wer gespendet hatte, wurde danach gefragt, wie hilfreich sie ihre Spende einschätzten. In einer MRT-Untersuchung wurden die Freiwilligen dann Stromschlägen ausgesetzt. Diejenigen, die gespendet hatten, reagierten darauf weniger als diejenigen, die sich geweigert hatten. Je mehr ein Freiwilliger das Gefühl hatte, dass seine Spende den Waisen geholfen hatte, umso weniger reagierte das Gehirn auf den Stromschlag.
Die Forscher folgern aus ihren Versuchen und den Ergebnissen anderer Studien, dass altruistisches Verhalten nicht nur das Wohlbefinden der Menschen fördert, sondern auch das Schmerzempfinden verringert.
ZOU