Gestresster griechischer Minister: wegen Magenbeschwerden in die Klinik
01.11.2011
Einer der eher harmlosen Gründe für Magenbeschwerden ist Sodbrennen. Schlimmer schon: eine Gastritis oder ein Magengeschwür. Über die unterschiedlichen Symptome und Behandlungen:
Sodbrennen
Sodbrennen entsteht unter anderem durch bestimmte Ernährungsformen oder Stress. Stress löst im Körper einen Sprudel von Nervenhormonen aus, die auch die Produktion der Magensäure ankurbeln.
Wie macht es sich bemerkbar?
Meist brennt es dabei hinter dem Brustbein, weil Magensäure und halb verdaute Speisen aus dem Magen wieder nach oben steigen. Die Speiseröhre ist so viel Saures nicht gewohnt.
Behandlung
Gelegentliches Sodbrennen lässt sich mit Medikamenten, sogenannten Antacida (wörtlich übersetzt: Antisäure) aus der Apotheke gut behandeln. Überdies: die reizenden Lebensmittel weglassen und sich Entspannung gönnen.
Magenschleimhautentzündung
Magenschleimhautentzündung oder Gastritis heißt die verschärfte Form des Sodbrennens. Sie entsteht durch seelischen oder körperlichen Stress, manchmal auch durch zu harten Leistungssport (Runners stomach). Oder durch von außen zugefügte Schäden wie zu heiße oder zu kalte Nahrung oder exzessive Nahrungsaufnahme, massiver Alkoholgenuss, Medikamente (Schmerzmittel, Kortison), Lebensmittelvergiftungen.
Wie macht sie sich bemerkbar?
Die Betroffenen leiden häufig unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Druckgefühl im Oberbauch und unangenehmem Geschmack im Mund. Es entstehen Schäden in der Magenschleimhaut, die in schweren Fällen zu Magenblutungen und dann auch mal zu Bluterbrechen führen können.
Behandlung
Zum Schutz der Magenschleimhaut können Antacida oder Säureblocker helfen. Eine häufige Komplikation sind Magenblutungen, die harmlos bis lebensbedrohlich sein können, sowie Magengeschwüre, die ihrerseits wieder die Gefahr von Magenblutungen und der Entwicklung von bösartigen Tumoren bergen. Deshalb ist der Gang zum Arzt wichtig.
Magengeschwür
Unter einem Magen- oder Darmgeschwür versteht man eine Wunde, also eine Schädigung der Innenwand von Magen oder Darm. Mögliche Ursachen: Zu viel Magensäure oder eine Besiedelung mit einem Keim, der sich Helicobacter pylori nennt und die Magenschleimhaut extrem angreift. Faktoren wie Rauchen, Alkohol oder bestimmte Schmerzmittel (die sogenannten nicht-steroidalen Antiphlogistika wie z.B. Acetylsalicylsäure oder Diclofenac) behindern die Bildung einer Schleimschicht, stören somit die Schutzmechanismen. Auch hier: Stress greift über das Magennervensystem in das empfindliche Gleichgewicht ein.
Wie machen sich die Geschwüre bemerkbar?
Geschwüre äußern sich vor allem durch Schmerzen im Oberbauch, einer Neigung zur Übelkeit, Völlegefühl, Appetitmangel und Unverträglichkeiten von bestimmten Nahrungsmitteln. Ob das Geschwür im Magen oder im Zwölffingerdarm sitzt, kann man oft am zeitlichen Auftreten der Schmerzen erkennen. So treten die Beschwerden beim Magengeschwür meist unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auf. Da der Nahrungsbrei erst im Magen aufbereitet wird, und erst mit einer Verzögerung in den Dünndarm weitertransportiert wird, treten die Schmerzen beim Zwölffingerdarmgeschwür lange nach der Mahlzeit auf, häufig erst in der Nacht, oder bei wieder nüchternem Magen.
Behandlung
Es gibt Geschwüre, die sehr plötzlich Beschwerden machen, aber auch solche, die einen schleichenden Verlauf haben. Bei der Behandlung wird zum einen versucht die auslösenden Faktoren zu beseitigen, zum anderen wird mit Medikamenten vor allem die Säureproduktion gehemmt. Die meisten Geschwüre bekommt man dadurch gut in Griff. Abgeheilte Geschwüre können bei manchen Patienten jedoch immer wieder auftreten.
Geschwüre können jedoch auch bedrohliche Verläufe annehmen, große Blutgefäße schädigen oder in die Bauchhöhle durchbrechen.
Verhaltenstipps bei Magenbeschwerden
- Vermeiden von Genussmitteln, die die Säureproduktion im Magen anregen, wie Nikotin, Alkohol und Kaffee.
- Ernährung auf möglichst fettarmes Essen umstellen.
- Keine großen Mahlzeiten vor dem Schlafengehen.
- Bestimmte Schmerzmittel, die zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder Diclofenac enthalten, verstärken die Magensäurebildung. Es ist ratsam die Schmerzmedikation mit einem Arzt oder Apotheker zu besprechen.
- Vermeiden von Stress, eventuell Erlernen von Entspannungsmethoden wie autogenes Training.
Hausmittel für den geschundenen Magen
Kartoffelpresssaft
Die Kartoffelstärke im Saft roher Kartoffeln bindet Säure und kann daher gegen Sodbrennen helfen.
Kamillentee
Nicht zu heißer Kamillentee, langsam getrunken, kann gegen Sodbrennen helfen. Fragen sie in Ihrer Apotheke.
Haferflocken
Kauen Sie eine Portion rohe Haferflocken in trockenem Zustand gut durch. Erst wenn Sie einen fast flüssigen Brei im Mund haben, schlucken Sie ihn herunter. Das kann schnell gegen die Beschwerden helfen.
JPL