ABDA/NK
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26.05.2022
Grundsätzlich sollten Tabletten nicht geteilt werden, sondern als Ganzes eingenommen werden. Warum das so ist und was bei Problemen mit dem Schlucken großer Tabletten hilft, erklärt Prof. Dr. Rolf Daniels beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer in Meran, Südtirol.
„Das Zerbrechen oder Zerteilen von Tabletten hat viele Nachteile. Nutzen Sie den pharmazeutischen Sachverstand Ihres Apothekenteams und fragen Sie nach, bevor Sie eine Tablette beschädigen“, sagte Prof. Dr. Rolf Daniels beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Der Apotheker lehrt Pharmazeutische Technologie an der Universität Tübingen. In der Regel stehen Tabletten in allen benötigten Dosierungen zur Verfügung.
Ein Grund für das Zerteilen von Tabletten sind häufig Schluckprobleme. „Zerteilte Tabletten lassen sich leichter schlucken. Aber die negativen Aspekte überwiegen eindeutig. Durch das Zerteilen wird die Dosierung der Bruchstücke ungenauer, außerdem kann sich die Wirkung verändern. Unter- und Überdosierungen sind möglich“, erklärt Daniels. Tabletten dürfen nur geteilt werden, wenn dies im Beipackzettel erwähnt wird. Und: „Eine Bruchkerbe ist leider kein verlässlicher Hinweis, denn es gibt so genannte ‚Schmuckkerben‘ bei einigen Präparaten, die trotzdem nie geteilt werden dürfen“, erklärt Daniels. Bei Unsicherheiten können Patienten in der Apotheke vor Ort nachfragen.
Wer Schwierigkeiten hat, Tabletten oder Kapseln zu schlucken, kann sich ebenfalls in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Mit einigen Tricks und Hilfsmitteln, zum Beispiel gelartigen Einnahmehilfen und Applikationshilfen klappt es häufig besser. Ein weiterer Tipp: Den Kopf beim Schlucken der Tablette nicht nach hinten in den Nacken legen, sondern eher leicht nach vorn neigen. „Sprechen Sie mit dem Team Ihrer Apotheke, wenn Sie Probleme bei der Anwendung von Arzneimitteln haben. Im Gespräch können arzneimittelbezogene Probleme so gut wie immer gelöst werden“, sagt Daniels.