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Thema der Woche: Heilsame Beeren

20.07.2017

Heidelbeere, Hagebutte oder auch Sanddorn schmecken nicht nur lecker. Sie tun auch der Gesundheit gut. Ein überzeugendes Argument, bei dem einen oder anderen Busch mal zuzugreifen oder sich ein Schälchen auf dem Markt zu kaufen.

Beeren schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch gesund.
Heidelbeeren enthalten Gerbstoffe, die sich positiv auf Verdauungsprobleme und Schleimhautentzündungen auswirken.
© Brian Jackson - Fotolia

Brombeere

Viele kennen die Brombeere als leckere schwarz-blaue Frucht. Beim Spaziergang sammelt man gerne einige Hände voll davon als Proviant. Auch Pharmazeuten interessieren sich für die Blätter des dornigen Strauches. Die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe wirken zusammenziehend. Brombeerblättertees bieten sich daher als Mundspülung gegen leichte Zahnfleisch- und Rachenentzündungen an. Eine Anwendung aus der Volksmedizin gegen Durchfallerkrankungen: Brombeerblättertee. Die getrockneten Blätter gibt es in der Apotheke. Für eine Tasse zwei Teelöffel voll (etwa 1,5 Gramm) mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen und zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Davon dann dreimal täglich eine frisch bereitete Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.

Cranberry

Bei Cranberrys handelt es sich um die amerikanischen Verwandten unserer heimischen Preiselbeere. Der herb-säuerliche Geschmack der festen Beeren macht sie vielseitig einsetzbar – man verwendet sie sowohl in der süßen als auch in der herzhaften Küche. Um häufig wiederkehrenden Harnwegsentzündungen vorzubeugen, lohnt ein Versuch mit dem Extrakt der Cranberry. Die darin enthaltenen Proanthocyanidine verhindern mitunter, dass sich Bakterien an der Blasenwand anheften. So lässt sich möglicherweise einer Blasenentzündung vorbeugen. Präparate mit Cranberry-Extrakt gibt es in der Apotheke.

Hagebutte

Sie kennen viele als Tee oder als leckeren Brotaufstrich. Die Früchte bieten einen hohen Gehalt an Fruchtsäuren und Vitamin C. Kein Wunder, dass die Volksmedizin Hagebuttentee gerne bei Erkältungskrankheiten empfiehlt. In den vergangenen Jahren haben Forscher zudem Studien veröffentlicht, wonach die Hagebutte gegen Entzündungsschmerzen bei Arthrose helfen soll. Da die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe auf Hitze empfindlich reagieren, hilft in diesem Fall weder Tee noch Brotaufstrich. Für Fertigpräparate aus der Apotheke bereitet man eine bestimmte Hagebutten Unterart besonders schonend auf, um möglichst viel des wirksamen Inhaltsstoffs zu erhalten.

Heidelbeere

Sie enthalten einen hohen Anteil an Gerbstoffen. Diese wirken zusammenziehend auf die Darmschleimhaut und sollen auf diese Weise den Verlust von Flüssigkeit bei Durchfall eindämmen. Dieser Gerbstoffeffekt lässt sich auch bei Entzündungen der Mundschleimhaut oder Hauterkrankungen nutzen, denn dies dichtet angegriffene Stellen ab. Bereits seit dem 16. Jahrhundert glaubt man, dass Heidelbeeren gute Dienste für die Sehkraft leisten. Hier stehen die Anthocyane im Mittelpunkt, die für die blaue Beerenfarbe sorgen. Sie sollen schädliche freie Radikale einfangen können.

Holunder

Früher galt ein Holunderstrauch als „Bauernapotheke“. Im Spätsommer fallen die vielen kleinen, schwarzen Holunderbeeren auf. Aus ihnen lässt sich ein wohlschmeckender blutroter Saft gewinnen. Er enthält viel Vitamin C, allerdings auch einen Giftstoff. Ein Aufkochen des Saftes macht ihn unschädlich. Zudem bieten Holunderbeeren sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Anthocyane, denen man eine schützende Wirkung für die Augen zuschreibt.

Sanddorn

Der Sanddorn heißt auch „Zitrone des Nordens“. Dies liegt nicht an seinem mediterranen Aussehen, sondern an seinem hohen Vitamin-C-Gehalt. Hierzulande findet sich der Strauch vorrangig im Nord- und Ostseeraum. Die orangegelben Früchte leuchten den gesamten Winter lang. Aus ihnen lässt sich eine Menge herstellen: Marmelade, Saft, Likör, Pflanzenöl und sogar Hautcremes gehören dazu. Das Selbstpflücken macht wegen der Dornen allerdings weniger Spaß.

Wacholder

Die Briten nutzen Wacholderbeeren überwiegend zur Herstellung von Gin. In Deutschland setzt man sie vor allem bei Wildgerichten oder im Sauerkraut ein. Die Beeren wirken allgemein gut gegen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Die heilende Kraft der kleinen Früchte beruht höchstwahrscheinlich auf ihrem ätherischen Öl. Dieses findet sich auch in Badezusätzen, die die Hersteller bei rheumatischen Leiden empfehlen. Das ätherische Öl fördert die Durchblutung und erwärmt so wohltuend das Gewebe. Sicherheitshalber raten Pharmazeuten von einer Anwendung in der Schwangerschaft ab.

Peter Erik Felzer

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