Gesundheit

Tropenvirus in Italien: Was ist das Oropouche-Fieber?

NAS  |  30.07.2024

Innerhalb kurzer Zeit wurden in Italien mehrere Fälle des Oropouche-Fiebers registriert. Die Patienten infizierten sich vermutlich während Reisen nach Südamerika, wo das Virus weit verbreitet ist und durch Stechmücken übertragen wird. In Brasilien sind kürzlich zwei Frauen am Oropouche-Virus gestorben, zudem gibt es Hinweise, dass das Virus für schwangere Frauen gefährlich sein könnte.

Junge Frau, misst Fieber.
Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind typische Symptome bei einer Infektion mit dem Oropouche-Virus.
© Maridav/iStockphoto

Typische Symptome einer Oropouche-Virus-Infektion sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Das Virus wird durch Stiche infizierter Mücken und Fliegen auf den Menschen übertragen. In Südamerika, insbesondere in Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru, kommt es häufig zu Infektionen. Kürzlich berichtete Kuba von einem größeren Ausbruch in zwei Regionen. Auch in Italien gibt es aktuell einige Krankheitsfälle: Wie die italienische Zeitung „La Repubblica“ berichtete, haben sich die Patienten die Erkrankung bei Reisen nach Kuba und Brasilien zugezogen.

Wie gefährlich ist das Virus?

Die Symptome treten in der Regel vier bis acht Tage nach dem Stich auf. Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen, steifen Gelenken, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost und Lichtempfindlichkeit. Die meisten Patienten erholen sich innerhalb einer Woche, in seltenen Fällen können die Symptome jedoch mehrere Wochen anhalten. In schweren Fällen kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) kommen.

Brasilien meldete kürzlich die weltweit ersten Todesfälle nach einer Infektion mit dem Oropouche-Virus: Dabei handelte es sich um zwei junge Frauen, beide jünger als 30 Jahre und ohne Vorerkrankungen. Beide zeigten  Anzeichen und Symptome eines schweren Dengue-Fiebers. 

Ist das Oropouche-Virus für Schwangere gefährlich?

Derzeit wird untersucht, ob sich das Virus vertikal von schwangeren Frauen auf das ungeborene Kind übertragen kann. Es gebe bereits sechs Verdachtsfälle, wobei zwei zum Tod des ungeborenen Babys führten. In drei Fällen kamen die Kinder mit Fehlbildungen wie Mikrozephalie auf die Welt. Aktuell werden Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht.

Das Gesundheitsministerium in Brasilien empfiehlt schon jetzt, Schwangere intensiv zu überwachen, wenn ein Verdacht auf durch Mücken übertragene Krankheiten durch sogenannte Arboviren besteht. Dazu zählen Dengue-Fieber, Zika-Fieber, Chikungunya-Fieber und Oropouche-Fieber. Außerdem wird schwangeren Frauen dringend geraten, sich von Risikogebieten fernzuhalten und Kleidung zu tragen, die den größten Teil des Körpers bedeckt.

Wie wird das Oropouche-Fieber behandelt?

Aktuell gibt es keine spezifische Behandlung gegen das Oropouche-Virus. Nur die Symptome wie Fieber-, Kopf- und Gliederschmerzen können gelindert werden. Außerdem ist es wichtig, dem Körper ausreichend Ruhe zu gönnen und viel zu trinken. Gerade, wenn es zu Übelkeit und Erbrechen kommt, ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust rasch auszugleichen. Dafür eignen sich auch Elektrolyt-Lösungen, die es in der Apotheke vor Ort gibt. 

Wie kann ich mich schützen?

Eine Impfung steht nicht zur Verfügung. Um sich zu schützen, sollten Reisende in Südamerika Repellents zur Abwehr von Stechmücken auftragen, am besten lange Kleidung tragen und die Wohnung bzw. das Bett mit einem Insektenschutz ausstatten.

Quellen: Tropeninstitut, La Republicca, gov.br

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