Gesundheit

Dengue-Fieber: Tropenvirus auch am Mittelmeer

NAS  |  06.08.2024

Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal auch ein sonnenbrandähnlicher Hautausschlag: Solche Beschwerden können auf eine Infektion mit Dengue-Viren hinweisen. Seit einigen Jahren kommt es auch in europäischen Ländern wie Kroatien, Frankreich, Italien oder Spanien immer wieder zu vereinzelten Dengue-Infektionen, berichtet das CRM Centrum für Reisemedizin.

Junge Frau, sitzt auf einer Bank.
Durch den Klimawandel sind tropische Mückenarten mittlerweile auch in einigen europäischen Ländern zu finden.
© Jun/iStockphoto

Tropische Mückenarten wie die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke sind nicht mehr nur in tropischen Ländern anzutreffen. Durch Reiseverkehr und Klimawandel haben sich diese Insekten auch in europäischen Mittelmeerländern etabliert. Auf der portugiesischen Insel Madeira ist das Virus mittlerweile sogar heimisch.

Dengue-Fälle auch in Europa

Das Dengue-Fieber tritt überwiegend in Regionen mit tropischem und subtropischem Klima auf, zum Beispiel in Süd- und Südostasien, Afrika, Süd- und Mittelamerika. Immer häufiger werden jedoch auch einzelne Fälle aus Südeuropa und dem Süden der USA gemeldet. „Seit 2010 werden in südeuropäischen Ländern regelmäßig Dengue-Übertragungen registriert“, sagt Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM. Tropenmücken kommen mittlerweile auch in Deutschland und den Niederlanden vor, jedoch ohne bekannte Übertragungen.

Symptome und Verlauf von Dengue-Fieber

Die Dunkelziffer der Dengue-Infektionen ist vermutlich höher als die gemeldeten Fälle, da nur etwa jede vierte Infektion Symptome zeigt. Diese reichen von unspezifischen fieberhaften Infekten bis hin zu schweren Verläufen mit Schleimhautblutungen, Schock und Organversagen.

Typischer Verlauf einer Dengue-Infektion

Nach einer Inkubationszeit von vier bis sieben Tagen beginnt die Erkrankung meist plötzlich mit hohem Fieber, starken Gliederschmerzen und Kopfschmerzen hinter den Augen. Ein flächiger Hautausschlag, der einem Sonnenbrand ähnelt, kann ebenfalls auftreten. Das Fieber klingt meist nach vier bis fünf Tagen ab. Anhaltendes oder in Schüben wiederkehrendes Fieber sowie Symptome, die erst mehr als zwei Wochen nach dem Urlaub auftreten, sprechen gegen eine Dengue-Diagnose. 

Warnsignale für einen schweren Verlauf

Bei etwa einem Prozent der Patienten entwickelt sich ein schwerer Verlauf mit Schock, Gerinnungsstörungen, Blutungen und Multiorganversagen. Diese schweren Symptome werden durch ein Kapillarleck verursacht, bei dem Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe austritt. Warnsignale für einen schweren Verlauf sind unter anderem Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Luftnot, Schleimhautblutungen, eine vergrößerte Leber und Verhaltensänderungen wie Lethargie oder innere Unruhe. 

Impfung und Prävention

Seit einigen Jahren gibt es mit Dengvaxia einen Impfstoff gegen Dengue-Fieber für Menschen zwischen 9 und 45 Jahren, die bereits eine Dengue-Infektion hatten. Ein neuer Impfstoff, Qdenga, ist seit 2023 auch für Reisende ab vier Jahren zugelassen und kann auch ohne vorherige Infektion gegeben werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat Anfang 2023 eine Empfehlung für die Reiseimpfung ausgesprochen, jedoch nur für bestimmte Personen (aponet.de berichtete).

Schutz vor Mückenstichen

Unabhängig von einer Impfung sollten Reisende auf einen effektiven Schutz vor den tagaktiven Aedes-Mücken achten. Repellents, die es unter anderem in der Apotheke gibt, sollten auch tagsüber auf Haut und Kleidung aufgetragen werden. Auch Mückengitter vor dem Fenster und/oder Moskitonetze über dem Bett helfen, Stiche zu vermeiden. Diese Maßnahmen schützen nicht nur vor Dengue, sondern auch vor allen anderen mückenübertragenen Erkrankungen.

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