Immer mehr Tuberkulose-Patienten sprechen nicht mehr auf die herkömmlichen Antibiotika an. Das zeigt eine internationale Studie, die Proben aus elf Ländern aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika untersuchte.
Bei 43,7 Prozent der untersuchten Proben wiesen die Wissenschaftler um Dr. Tracy Dalton von den US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) multiresistente Erreger nach, die auf mindestens ein Medikament nicht mehr reagierten. Extrem resistente Tuberkulose-Bakterien kamen bei 6,7 Prozent der Patienten weltweit vor, vor allem in Südkorea (15,2 Prozent) und Russland (11,3 Prozent). Diese Werte lagen deutlich über den Erwartungen.
Während die Weltgesundheitsorganisation WHO 2010 noch davon ausging, dass 5,4 Prozent der Tuberkulose-Patienten weltweit mit extrem resistenten Tuberkulose-Bakterien infiziert sind, liegt die neueste Schätzung bei 9,4 Prozent. Solche Erreger machen die Therapie schwierig, langwierig und teuer, wenn nicht sogar unmöglich. Risikofaktoren für eine Infektion mit resistenten Erregern sind nach den neuen Studienergebnissen unter anderem eine vorangegangene Tb-Behandlung, Arbeitslosigkeit, Gefängnisstrafen, Alkoholmissbrauch und Rauchen. Die genaue Verbreitung von multi- und extrem resistenten Tuberkulose-Bakterien weltweit ist unklar. Bisher sind sie in 77 Ländern weltweit nachgewiesen worden, geben die Studienautoren im Fachjournal "Lancet" an.
db/PZ