10.05.2013
Typ-1-Diabetiker gelangen in der Regel mit Hilfe von täglich mehrfach verabreichten Insulinspritzen zu einer guten Stoffwechseleinstellung. Allerdings gibt es Betroffene, die trotz moderner Therapieformen mit stark schwankenden Blutzuckerwerten zu kämpfen haben. Diesen Menschen könnte in Zukunft ein neu entwickelter Bio-Reaktor helfen, der das Hormon Insulin produziert.
Wissenschaftler des Paul Langerhans Instituts (PLID) in Dresden untersuchen derzeit am Tiermodell einen Bio-Reaktor für Diabetiker: "Der Reaktor hat die Form einer kleinen Dose, ist mit Insulin produzierenden Zellen befüllt und soll zukünftig im Körper von Typ-1-Diabetikern die Insulinproduktion übernehmen", erklärte Professor Dr. med. Stefan R. Bornstein, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III an der Technischen Universität Dresden auf einer Pressekonferenz anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Leipzig.
Der entscheidende Vorteil dieses Bio-Reaktors im Vergleich zur bisherigen Inselzell-Transplantation: Hier schützt die Kammer die Zellen vor Abstoßung durch das körpereigene Immunsystem. Normalerweise muss der Patient nach einer Inselzell-Transplantation lebenslang Arzneimittel einnehmen, die die eigene Immunabwehr unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva. Diese Medikamente bringen auf Dauer Nebenwirkungen mit sich. Am Menschen ist der Bio-Reaktor momentan jedoch noch nicht einsetzbar.
IW