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28.09.2023
Typ-1-Diabetes im Erwachsenenalter wird meist fälschlicherweise zunächst als Typ-2-Diabetes eingeordnet, was eine unzureichende Behandlung zur Folge hat. Und das passiert häufig: Neue Daten deuten an, dass sich bis zu 62 Prozent der Fälle von Typ-1-Diabetes erst nach dem 20. Lebensjahr entwickeln, berichten Wissenschaftler im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“.
Basierend auf Daten von 947 Patienten mit Typ-1-Diabetes stellten Forschende der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health die Autoren fest, dass das häufigste Diagnosealter bei etwa 15 Jahren lag, das mittlere Diagnosealter dagegen bei 24 Jahren. Sie fanden außerdem heraus, dass das Diagnosealter bei Männern höher war als bei Frauen. Insgesamt 37 Prozent der Teilnehmenden erhielten die Diagnose sogar erst nach dem 30. Lebensjahr.
Das Forschungsteam hält es aufgrund der Ergebnisse für sinnvoll, bei der Diagnose im Erwachsenenalter detailliertere Messungen durchzuführen und Biomarker zu untersuchen, die eine genauere Diagnose erlauben, um Fehldiagnosen zu reduzieren. Denn die korrekte Einordnung des Diabetes trägt dazu bei, dass Betroffene von Anfang an eine optimale Behandlung erhalten.
Für die Studie hatte das Team Daten aus zwei Erhebungen der Jahre 2016 bis 2022 des National Health Interview Survey verwendet, um die Altersverteilung der Typ-1-Diabetes-Diagnose in den Vereinigten Staaten zu charakterisieren.
Quelle: DOI 10.7326/M23-1707