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23.02.2024
Ein häufiges Symptom bei Long-Covid ist Brain Fog (Gehirnnebel) – eine Umschreibung für Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, mentale Erschöpfung oder das Gefühl, keinen klaren Gedanken fassen zu können. Schuld daran könnten „undichte“ Blutgefäße im Gehirn sein, schreibt eine irische Forschungsgruppe in dem Fachblatt „Nature Neuroscience“.
Fast die Hälfte aller Menschen mit Long-Covid klagt über anhaltende neurologische Auswirkungen wie Vergesslichkeit und Konzentrationsprobleme. Das liegt möglicherweise an einer gestörten Funktion der Blutgefäße im Gehirn der Betroffenen: Bei Personen mit Long-Covid waren die Blutgefäße „undicht“, wenn sie unter Brain Fog litten. Dies war bei Personen mit Long-Covid - aber ohne Brain Fog - nicht der Fall.
Damit seien diese Beschwerden bei Long-Covid künftig eindeutig messbar, so die Hoffnung der Forscher: „Zum ersten Mal konnten wir zeigen, dass undichte Blutgefäße im menschlichen Gehirn zusammen mit einem hyperaktiven Immunsystem die Hauptursachen für Brain Fog bei Long-Covid sein könnten. Das Verständnis der Ursache dieser Symptome wird es ermöglichen, gezielte Therapien für Betroffene zu entwickeln“, sagte Prof. Matthew Campbell, Professor für Genetik am Trinity College Dublin.
Auch bei anderen neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS) deutet sich seit einigen Jahren in immer mehr wissenschaftlichen Untersuchungen an, dass eine Virusinfektion der auslösende Faktor sein könnte. Campbell meint: „Das Konzept, dass auch viele andere Virusinfektionen zu postviralen Syndromen führen und Leckagen von Blutgefäßen im Gehirn hervorrufen, ist möglicherweise bahnbrechend und wird von unserem Team weiter untersucht.“
Quelle: DOI 10.1038/s41593-024-01576-9