27.09.2017
ARMIN läuft bereits seit April 2014. Arzt und Apotheker arbeiten im Rahmen des Projekts eng zusammen, um eine sichere Arzneimitteltherapie zu gewährleisten. Auf dem Rezept verordnen die Mediziner nach Möglichkeit Wirkstoffe, der Apotheker wählt anschließend das passende Präparat für den Patienten aus. Kernstück des Projekts ist das gemeinsame Medikationsmanagement von Arzt und Apotheker, dafür gibt es einen elektronischen Medikationsplan, auf den beide Seiten zugreifen können.
Hinter dem Modellprojekt stehen die AOK Plus, sowie die Apothekerverbände und Kassenärztlichen Vereinigungen von Sachsen und Thüringen. Die Rückmeldungen der teilnehmenden Ärzte und Apotheker seien fast durchweg positiv, sagte Ulf Maywald, der bei der AOK Plus für ARMIN zuständig ist. „Gelobt wird vor allem die klare fachliche Aufgabenzuordnung im Medikationsmanagement.“ Auch die Apotheker ziehen ein positives Zwischenfazit. Das gemeinsame Medikationsmanagement sei eine klare Verbesserung der Therapiesicherheit, sagte der Chef des Sächsischen Apothekerverbands, Thomas Dittrich. Diese Leistung müsse daher langfristig Teil der Regelversorgung werden. „Es darf nicht passieren, dass ein über mehr als vier Jahre etablierter Prozess, der von den Heilberuflern, den Versicherten und der Krankenkasse gewünscht und gelebt wird, wegen gesetzlicher Beschränkungen wieder fallengelassen werden muss.“
Ähnlich äußerte sich der Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Sven Auerwald. Anwendungen wie ARMIN müssten in die sogenannte Telematik-Infrastruktur integriert werden, die alle Beteiligten im Gesundheitswesen miteinander vernetzen soll. In Sachsen und Thüringen gebe es stellenweise allerdings noch ein Hindernis. So fehlten in Teilen der Region nach wie vor schnelle Internetverbindungen. Für die beteiligten Ärzte und Apotheker sei das mit enormen Behinderungen und großem Zeitaufwand verbunden.
sch/PZ