Was ist das? - Definition
Ein Mangel an Vitamin A bewirkt eine Funktionsstörung des Auges, deren anfängliche Kennzeichen Nachtblindheit und erhöhte Blendempfindlichkeit sind. Je ausgeprägter die Unterversorgung mit dem Vitamin, desto gravierendere Binde- und Hornhautschädigungen bilden sich aus. Im Extremfall führen sie bis zur Erblindung.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Vitamine sind lebensnotwendige Substanzen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Werden sie in zu geringer Menge aufgenommen, treten Mangelerscheinungen auf. Ausgeprägte Vitaminmangelerkrankungen kommen in Europa auf Grund des reichhaltigen Nahrungsmittelangebots nur noch selten vor. Doch können eine falsche Ernährung, einseitige Kostformen (Fertignahrungsmittel) oder Diäten eine Unterversorgung herbeiführen. Eine gestörte Vitaminaufnahme im Magen-Darm-Trakt, Leberschäden und Alkoholismus sind weitere Ursachen für einen Mangel. Während Schwangerschaft und Stillzeit, bei Stress oder starker körperlicher Beanspruchung steigt der Bedarf an Vitaminen und damit auch die Gefahr einer Unterversorgung stark an.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Bei einer Vitamin A-Verarmung passen sich die Augen hellen und dunklen Lichtverhältnissen nur noch schlecht an. Auch die Blendempfindlichkeit ist erhöht. Auffälligstes Kennzeichen ist die so genannte Nachtblindheit. Betroffene Patienten leiden unter starken Sehstörungen am Abend und in der Nacht und klagen über Orientierungsprobleme in der Dämmerung.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Ein ausgeprägter Mangel an Vitamin A führt zu fortschreitenden Gewebeveränderungen am Auge, besonders der Bindehaut und der Hornhaut, die bis zur Erblindung führen können. Der Allgemeinzustand der Patienten ist geschwächt, infolge nachlassenden Appetits verlieren sie an Gewicht. Haut und Schleimhäute sind trocken und dadurch besonders anfällig gegenüber Mikroorganismen, wie z.B. Bakterien. Bei Heranwachsenden kommt es zudem zu Störungen des Wachstums und der Knochenbildung. Besonders problematisch ist ein Vitamin A-Mangel in der Schwangerschaft, da er zu einer Missbildung des Kindes führen kann.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- Auf eine ausgewogene Ernährung achten. Besonders reich an Vitamin A sind Fischtran, Leber, Milch, Butter und Eier. Vorstufen von Vitamin A, so genannte Carotinoide, die in der Darmwand zu Vitamin A gespalten werden, sind in Gemüse und Früchten enthalten.
- Bei Krankheit, Stress und starker körperlicher Beanspruchung ist der Bedarf an Vitaminen erhöht. Es empfiehlt sich daher, zusätzlich auf ein Vitaminpräparat aus der Apotheke zurückzugreifen.
- Vitamin A ist, wie fast alle Vitamine, empfindlich gegenüber Hitze, Licht und langer Lagerung. Nahrungsmittel sollten daher frisch verwertet, schonend zubereitet und möglichst kurz gelagert werden.
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.