Nachtblindheit

Nachtblindheit ist eine Vitamin A-Mangelerscheinung. Durch die Unterversorgung mit dem Vitamin verschlechtert sich die Hell-Dunkel-Anpassungsfähigkeit der Augen. Patienten sehen vor allem abends und nachts sehr wenig.

Was ist das? - Definition
Nachtblindheit ist eine Vitamin A-Mangelerscheinung. Durch die Unterversorgung mit dem Vitamin verschlechtert sich die Hell-Dunkel-Anpassungsfähigkeit der Augen. Patienten sehen vor allem abends und nachts sehr wenig.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Hemeralopie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Vitamin A ist für die optimale Funktion des Auges unverzichtbar. Auf der Netzhaut befinden sich so genannte Stäbchenzellen, die für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung zuständig sind. Sie enthalten Sehpurpur, einen Farbstoff, der aus Vitamin A aufgebaut ist. Sinkt der Vitaminspiegel im Blut unter einen bestimmten Wert, kommt es zum teilweisen bis völligen Ausfall des Stäbchensehens.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Eine schlechte Hell-Dunkel-Anpassungsfähigkeit der Augen sowie eine erhöhte Blendempfindlichkeit sind Vorboten der Nachtblindheit. Mit zunehmendem Mangel an Vitamin A klagen die Patienten über Orientierungslosigkeit in schlecht beleuchteten Räumen und in der Dämmerung. Nachts schwankt die Sehschärfe sehr stark - die Betroffenen sehen dann meist nur sehr wenig.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Schreitet die Vitamin A-Unterversorgung weiter fort, setzen Gewebeveränderungen der Binde- und Hornhaut des Auges ein. Während die Bindehaut in erster Linie austrocknet, schmilzt die Hornhaut an der Oberfläche ein (Keratomalazie). Hornhauttrübungen und Hornhautschwellungen treten auf. Bei chronischem Vitamin A-Mangel, wie er infolge von Unterernährung in Ländern der dritten Welt vorkommt, kann dies besonders bei Kindern unter sechs Jahren zur Erblindung führen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten. Besonders reich an Vitamin A sind Fischtran, Leber, Milch, Butter und Eier. Vorstufen von Vitamin A, so genannte Carotinoide, die in der Darmwand zu Vitamin A gespalten werden, sind in Gemüse und Früchten enthalten.
  • Vitamin A ist, wie fast alle Vitamine, empfindlich gegenüber Hitze, Licht und langer Lagerung. Nahrungsmittel sollten daher frisch verwertet, schonend zubereitet und möglichst kurz gelagert werden.
  • Vitamin A- oder Carotin-Präparate aus der Apotheke helfen, den Vitamin A-Speicher der Leber wieder aufzufüllen.
  • Augentropfen, die Vitamin A enthalten, können den Heilungsprozess beschleunigen.

Bearbeitungsstand: 09.07.2012

Quellenangabe:
Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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