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20.01.2023
In einer großen Studie mit gut 25.000 Personen zeigte sich, dass Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel nur einen geringen Nutzen für die Vorbeugung von Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte. Gleichzeitig fand sich ein Zusammenhang zwischen dem BMI, Krebs und Autoimmunerkrankungen, in anderen Studien auch mit Typ-2-Diabetes. Genauere Untersuchungen der Blutproben von 16.515 Teilnehmenden ergaben, dass die Einnahme von Vitamin D die meisten Biomarker des Vitamin-D-Stoffwechsels erhöhte. Dieser Anstieg fiel jedoch bei Personen mit einem erhöhten BMI deutlich geringer aus.
„Wir haben bemerkenswerte Unterschiede festgestellt, die auf eine abgeschwächte Reaktion auf die Vitamin-D-Einnahme bei Personen mit einem höheren BMI hindeuten. Dies kann klinische Auswirkungen haben und möglicherweise einige der Unterschiede in der Wirksamkeit der Vitamin-D-Ergänzung erklären“, sagte Deirdre K. Tobias, Epidemiologin am Brigham and Women’s Hospital in Boston.
Die Leiterin der Arbeitsgruppe Dr. JoAnn E. Manson fügte hinzu: „Diese Studie beleuchtet, warum wir eine 30- bis 40-prozentige Verringerung der Krebstodesfälle, Autoimmunerkrankungen und anderer Gesundheitsprobleme bei einer Vitamin-D-Ergänzung bei Personen mit niedrigerem BMI, aber minimalem Nutzen bei Personen mit höherem BMI sehen. Dies deutet darauf hin, dass eine individuelle Dosierung von Vitamin D Vorteile haben könnte.“ Um sagen zu können, welche Dosierung für welchen BMI ideal ist, braucht es jedoch noch weitere Studien.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.50681