08.12.2014
Während die meisten Erwachsenen durchschnittlich 90 Prozent von dem, was sie sich auf den Teller getan haben, auch aufessen, ist dies bei deutlich weniger Kindern der Fall. Zu diesem Resultat kommen die Wissenschaftler Brian Wansink und Katherine A. Johnson in ihrer Studie, in der sie die Ergebnisse aus sechs unterschiedlichen Studien mit über 300 Grundschulkindern zusammengetragen hatten. Sind die Eltern nicht anwesend, esse das Durchschnittskind lediglich 60 Prozent von dem, was es sich aufgetan habe, so die Forscher. Mehr als ein Drittel wandere in den Mülleimer, schreiben sie in einem Artikel, der im International Journal of Obesity erscheinen wird.
Anders als Erwachsene seien Kinder noch dabei, zu lernen, was sie gerne essen und wie viel sie brauchen, um satt zu werden, erläutert Wansink, Leiter der Forschungsarbeit und Professor für Konsumverhalten an der Cornell Universität in Ithaca, USA. „Es ist ganz natürlich für Kinder, Fehler zu machen, zum Beispiel etwas auf den Teller zu tun, das ihnen nicht schmeckt, oder zu viel zu nehmen.“ Weniger natürlich sei es für sie, wenn sie durch ihre Eltern dazu genötigt werden, ihre Fehlentscheidungen aufzuessen, so Wansink. Eltern müssten sich keine Sorgen machen, wenn ihr Kind nur die Hälfte oder zwei Drittel von dem essen möge, was es sich genommen habe. „Diese Kinder sind nicht verschwenderisch, es ist kein persönlicher Angriff und sie sind auch nicht respektlos“, sagt Wansink. „Es sind einfach normale Kinder.“
HH