Baby & Familie

Trampolin im Garten: Gefahr wird unterschätzt

08.07.2020

Trampolin springen macht Spaß, schärft den Gleichgewichtssinn und stärkt die Muskulatur. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die enormen Kräfte, die beim Springen auf den Körper wirken. Darauf weist die Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems (ZNS) hin. Mediziner empfehlen deshalb, Kinder erst ab 6 Jahren Trampolin springen zu lassen.

Kinder springen gerne auf dem Trampolin.
Die Zahl der Unfälle auf dem Trampolin ist seit 2014 enorm gestiegen, wie deutsche Orthopäden und Unfallchirurgen berichten.
© iStock.com/Kerkez

Laut einer Studie der deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen aus dem Jahr 2014 hat sich die Zahl der Trampolinunfälle bei Kindern im Alter von 0 bis 18 Jahren seit etwa 15 Jahren mehr als verdreifacht. Eine Erhebung des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2016 bestätigt die Daten: Das Trampolinspringen bei Kleinkindern gehört zu den häufigsten Ursachen von Unfällen mit Sport und Freizeitgeräten.

Bei hohen Sprüngen werden auch hohe Geschwindigkeiten erreicht. Schon eine nicht ganz perfekte Landung kann daher Knie- und Sprunggelenke übermäßig belasten. Hüpfen gleich mehrere Kinder auf dem Trampolin, erhöht sich auch die Gefahr für Zusammenstöße. Verstauchungen, Prellungen und Gehirnerschütterungen gehören dabei noch zu den leichteren Verletzungen, warnen die ZNS-Experten. Am gefährlichsten seien Stürze auf den Boden oder wenn das Trampolin zum Katapult wird, das leichtere Kinder unkontrolliert in die Luft schleudert. Verletzungen der Halswirbelsäule oder sogar Schädelbrüche können die Folge sein.

Damit der Spaß im Garten nicht in der Notaufnahme endet, empfiehlt die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung Eltern folgende Dinge:

  • Kinder erst ab dem 6. Lebensjahr vorsichtig mit dem Hüpfen beginnen lassen.
  • Kinder beaufsichtigen, um bei Unfällen sofort handeln zu können.
  • Immer nur eine Person auf das Trampolin lassen.
  • Immer mittig springen, um das Risiko einer missglückten Landung auf dem harten Rand zu reduzieren.
  • Überanstrengung meiden und regelmäßig Pausen einlegen.
  • Nicht beim Springen essen, um einen Biss auf die Zunge zu vermeiden.
  • Schuhe ausziehen und barfuß oder mit Socken springen.
  • Keine Spielzeuge wie Bälle auf dem Trampolin zulassen.
  • Das Trampolin regelmäßig auf Sicherheit überprüfen.

Sollte es dennoch zu einer Verletzung raten die Experten, im Zweifelsfall immer einen Arzt aufzusuchen.

NK

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