09.08.2012
Eltern können ein Lied davon singen: Kaum ist der Spross in Krippe oder Kindergarten, kommt eine Erkältung nach der anderen. Dabei spielt das körpereigene Immunsystem eine entscheidende Rolle. Eine neue kanadisch-US-amerikanische Studie deutet jetzt darauf hin, dass bestimmte Zellsignale die Entwicklung wichtiger Immunzellen bei Kindern blockieren.
Allgemein werde angenommen, dass die Fähigkeit zur Bekämpfung von Virus-Infektionen etwas sei, das sich bei Kindern erst nach und nach entwickle, ähnlich wie Gehen und Sprechen, schreiben die Forscher. Ihre Studie lege jedoch nahe, dass die Voraussetzung, Infektionen zu bekämpfen, von Geburt an vorhanden sein könnte. Allerdings reifen die Immunzellen, die zur Infektabwehr benötigt werden, im Kindesalter nicht vollständig aus. Der Grund dafür ist offensichtlich ein bestimmter Wachstumsfaktor mit der Bezeichnung TGF-beta, der im Knochenmark gebildet wird. Der Einfluss von TGF-beta verzögert die Entwicklung dieser Immunzellen, der sogenannten Killerzellen, bis ins Erwachsenenalter.
In den ersten Lebensjahren lebt der Mensch demnach mit einem unreifen Immunsystem, das nur schlecht vor Infektionen schützen kann, so die Erklärung der Wissenschaftler für die häufigen Krankheiten im Kindesalter. Wenn man diese TGF-beta-Signale blockiere, könnten die natürlichen Killerzellen bereits im Alter von zehn Jahren voll ausgereift sein, leiten die Forscher aus ihren Versuchen an Mäusen ab.
hh