SeniorenGesundheit

Warum man nachts mit zunehmendem Alter schlechter sieht

ZOU  |  21.06.2024

Mit zunehmendem Alter fällt das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen schwerer. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen und der Universität Basel vermuten, dass ein Grund dafür die abnehmende Fähigkeit der Pupille ist, sich ausreichend zu verengen.

Älterer Mann, parkt in der Nacht rückwärts mit dem Auto ein.
Viele Menschen bemerken, dass ihnen das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen mit steigendem Alter schwerer fällt.
© dusanpetkovic/iStockphoto

Ältere Menschen fühlen sich leicht geblendet, zum Beispiel wenn beim Autofahren im Dunkeln ein Fahrzeug entgegenkommt. Das liegt möglicherweise auch daran, dass sich die Pupillen nicht mehr so gut zusammenziehen und schlechter auf wechselnde Lichtreize reagieren. Das haben die Wissenschaftler durch Untersuchungen an 83 Personen im Alter zwischen 18 und 87 Jahren festgestellt, die sie mit einem tragbaren Gerät zur Messung der Pupillengröße und der Bestrahlungsstärke in der Nähe der Hornhaut ausgestattet haben.

„Unsere Ergebnisse bestätigen die Hypothese, dass die Anpassungsfähigkeit der Pupille an unterschiedliche Lichtsituationen mit zunehmendem Alter abnimmt. Anhand unserer breiten Stichprobe können wir feststellen, dass die Pupillenweite pro Jahrzehnt um rund 0,4 Millimeter abnimmt. Junge Menschen sehen aufgrund der größeren Beweglichkeit ihrer Pupillen in schwach beleuchteten Nachtumgebungen besser als ältere Menschen“, sagte Prof. Manuel Spitschan. Augenfarbe, Geschlecht oder Koffeinkonsum hatten keinen Einfluss auf die Pupillenerweiterung im Alter.

Die Pupille funktioniert wie die Blende einer Kamera, wenn Licht auf die Netzhaut fällt. Bei hellem Licht verengt sie sich auf einen Durchmesser von bis zu zwei Millimetern, sodass weniger Licht ins Auge gelangt. Bei Dämmerlicht öffnet sie sich dagegen bis zu acht Millimeter. „Muss sich das Auge schnell an wechselnde Helligkeitsstufen anpassen, kann eine zu kontrastreiche Beleuchtung im Außenbereich eines Hauses bei Nacht oder auf einer Treppe zur Stolperfalle werden“, erklärte Spitschan, der die Ergebnisse mit seinem Team in dem Fachmagazin „Royal Society Open Science“ veröffentlicht hat.

Quelle: DOI 10.1098/rsos.191613

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