Welcher Fisch darf auf den Tisch?

Fisch ist lecker und gesund. Doch sind die Meere zunehmend überfischt und die Bestände schrumpfen. Welchen Fisch kann man noch guten Gewissens essen?

Gegrillte Dorade mit Pinienkernen und Oliven
© Fisch-Informationszentrum e.V.

Fisch versorgt den Körper zum einen mit hochwertigem Eiweiß, das leicht verdaulich ist, lange und gut sättigt. Zum anderen ist Fisch eine gute Quelle für seltene Spurenelemente wie Selen oder Jod. Selen schützt Zellen und Gewebe vor den Angriffen aggressiver Sauerstoffradikale und stärkt die Immunabwehr, Jod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Außerdem enthalten vor allem fette Fische reichlich Vitamin A und Vitamin D. Vitamin A wird unter anderem für das Sehen oder die Haut- und Schleimhautbildung gebraucht. Vitamin D stärkt die Knochen und mischt bei vielen weiteren Vorgängen im Körper mit.

Fettarme Fische wie Kabeljau, Rotbarsch, Seezunge oder Schellfisch sind leichte Kost. Und in den fettreichen Vertretern wie Makrele, Wildlachs oder Hering stecken die herzgesunden Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen und Arterienverkalkung vorbeugen und die Blutfettwerte verbessern.

Die Wasserwesen haben so viele Pluspunkte, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche empfiehlt. Konkret sollten 80 bis 150 Gramm fettarmer plus 70 Gramm fettreicher Seefisch wöchentlich auf den Tisch kommen. Aufs Jahr gerechnet wären dies 22 Kilogramm Fisch pro Bundesbürger. Doch das klappt nicht ganz: In den letzten Jahren liegt der jährliche Fischverzehr bei rund 15 Kilo. International gesehen sind die Deutschen damit kleine Fische. Japaner und Grönländer bringen es auf über 60 Kilo, Spanier, Franzosen und Norweger auf über 30 Kilo pro Jahr.

So viel Fisch zu essen mag für den Menschen gesund sein - es schadet aber der Natur. Der Welternährungsbehörde FAO zufolge sind 53 Prozent der Fischbestände voll genutzt, weitere 32 Prozent bereits überfischt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Fische man überhaupt noch mit gutem Gewissen essen kann. Fische brauchen Schutz! Der Verbraucher kann helfen und bewusst einkaufen, damit ihm keine gefährdeten Arten ins Einkaufsnetz gehen. Konkrete Angaben macht der aktuelle Greenpeace-Einkaufsratgeber Fisch, der im Internet kostenlos zum Download bereitsteht. Er listet rund 100 Arten von Aal bis Zander auf und unterteilt sie in die Kategorien "noch empfehlenswert" und "nicht empfehlenswert".

Die Bewertungen berücksichtigen nicht nur den Zustand der Fischbestände, sondern auch die Auswirkungen der Fangmethoden auf die Umwelt und das Fischereimanagement. Grünes Licht bescheinigt Greenpeace afrikanischem Wels und Karpfen. Lachs, Schellfisch und Dorade seien empfehlenswert, sofern sie aus nachhaltiger Wildfischerei oder Aquakultur stammen. Auf Aal, Dornhai, Makrele oder Rotbarsch solle man dagegen verzichten. Auch der beliebte Thunfisch ist bis auf wenige Fanggebiete überfischt.

Die Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature) bietet ebenfalls einen Taschenratgeber mit Tipps zum Fischkauf an. Er appelliert, ausschließlich auf Produkte mit Bio- und Umweltsiegeln zu setzen. Nachhaltig gefangenen Wildfisch kennzeichnet zum Beispiel das MSC-Siegel. Das Kürzel steht für die unabhängige Organisation Marine Stewardship Council. Zertifizierte Fischereibetriebe vermeiden Überfischung und verpflichten sich, Fanggeräte und -methoden einzusetzen, die den Lebensraum der Fische und das Ökosystem nur wenig belasten.

Bei Zuchtfisch sind Produkte mit den Siegeln bekannter ökologischer Landbauverbände empfehlenswert. Sie achten unter anderem auf niedrige Besatzdichten, die Verwendung von Öko-Futter und den Verzicht von Gentechnik und Hormonen.

Die nachhaltig gefangene Dorade gehört zu den aus ökologischer Sicht noch empfehlenswerten Fischen. Sie ist ein wunderbarer Sommerfisch, der unkompliziert im Ganzen auf den Grill oder in den Backofen kann. Probieren Sie mal dieses Rezept aus:

Dipl. oec. troph. Dorothee Hahne

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