Das ist nicht ganz einfach, obwohl der menschliche Organismus Selen nur in Spuren braucht. Der Selengehalt hiesiger Ackerböden und damit auch unserer Lebensmittel ist im Vergleich zu anderen Ländern wie Kanada oder den USA sehr gering. Eine ausreichende Selenaufnahme ist deshalb selbst bei einer ausgewogenen, gesunden Mischkost schwierig.
Wozu braucht der Körper Selen?
Selen schützt wie die Vitamine A, C und E die Körperzellen vor freien Radikalen, es hat also eine antioxidative Wirkung. Außerdem aktiviert es das Immunsystem und die Schilddrüsenhormone.
So beugt man einem Mangel vor
Da die Böden in Mitteleuropa selenarm sind, enthalten auch die darauf angebauten pflanzlichen Lebensmittel wenig Selen. Relativ viel enthalten ist in Fleisch und Fisch, besonders in Schweinefleisch, da das Kraftfutter für Schweine mit Selen angereichert ist. Der tägliche Selenbedarf kann selbst bei ausgewogener Ernährung nicht immer gedeckt werden. Dann empfehlen sich Präparate aus der Apotheke, die beispielsweise 100 Mikrogramm Selen enthalten. Bei einem Selenmangel kommt es zu erhöhter Infektanfälligkeit und Herzmuskelstörungen.
Nebenwirkungen bei Überdosierung
Selen ist in hoher Dosierung giftig. Erstes Anzeichen chronischer Überdosierung (beispielsweise 800 Mikrogramm pro Tag) ist ein knoblauchartiger Atemgeruch, außerdem Magen-Darm-Störungen, Wachstumsstörungen von Haaren und Fingernägeln. Solche Nebenwirkungen sind jedoch nicht durch die Selenaufnahme über die Nahrung zu befürchten. Eine ständige Zufuhr von täglich 100 bis 200 Mikrogramm Selen in Form von Präparaten gilt als sicher und nebenwirkungsfrei. Höhere Dosierungen sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Wer braucht wie viel pro Tag?
Viel Selen ist in Fisch, Fleisch, Eiern, Sojabohnen und Getreide von selenreichen Böden enthalten. Die Durchschnittliche Tagesdosis (etwa 60 bis 70 µg) ist in 100 g Sojabohnen, 100 g Rotbarsch oder 400 g Schweinefleisch enthalten.