Funktionieren die "Klärwerke" des Körpers, die Nieren, nur noch eingeschränkt, führt das auch zu Veränderungen im Blut. Was sich dann ändern kann, erfahren Sie hier.
Bei Störungen der Nierenfunktion wird weniger effektiv Blut gewaschen. Es stauen sich darin Abfallstoffe an, so etwa Harnstoff und Kreatinin. Deren Anstiege kann man messen. Normale Werte im Blut sind:
- Harnstoff:
10 bis 50 mg/dl
(1,7 bis 8,3 mmol/l) - Kreatinin:
Frauen: unter 0,9 mg/dl (80 μmol/l)
Männer: unter 1,1 mg/dl (97 μmol/l)
Sind diese Werte erhöht, weist das auf mögliche Nierenschäden hin. Allerdings treten Kreatinin- und Harnstoff-Anstiege im Blut erst bei deutlichen Nierenschäden ein. Zudem können die Werte durch vielfältige Faktoren verändert werden, die nicht mit den Nieren zusammenhängen. Genauere Hinweise auf Nierenschäden ergeben sich, wenn man die Nierenleistung misst, also wie viel Blutflüssigkeit pro Minute durch die Nierenfilter läuft und dabei "gewaschen" wird. Fachleute sprechen von Glomerulärer Filtrationsrate (GFR). Um sie zu ermitteln, bestimmt man die Ausscheidung von Kreatinin aus dem Blut über die Nieren in einem bestimmten Zeitraum. Ärzte sprechen von Kreatinin-Clearance. Von chronischer Nierenschwäche geht man aus, wenn die GFR über drei Monate unter 60 Millilitern pro Minute liegt.
Um Nierenschäden schon zu entdecken, wenn die Nierenleistung noch recht gut ist, kann man die Eiweißausscheidung über den Urin messen. Sie ist bei Gesunden sehr gering. Das Eiweiß Albumin etwa findet man nur in kleinsten Mengen im Urin. Steigt der Albumin-Gehalt, zeigt dies beginnende Nierenschäden an.
Dr. Frank Schäfer