01.03.2016
Wer etwas sucht, findet es schneller, wenn er weiß, wie es aussieht. Einer neuen Studie aus den USA zufolge kann es offenbar ebenso nützlich sein, genau zu wissen, nach was man nicht suchen soll.
Eigentlich hatten frühere Studien das Gegenteil belegt: Der Versuch, unwichtige Informationen zu ignorieren, machte die Studienteilnehmer langsamer. Das zeigte sich auch in der aktuellen Studie – allerdings nur am Anfang. Hatten Teilnehmer genügend Zeit zu lernen, was ignoriert werden kann, suchten sie anschließend schneller und effizienter, so das Ergebnis der Wissenschaftler um Corbin A. Cunningham von der Johns Hopkins University.
In ihrer Studie hatten Testpersonen die Aufgabe erhalten, die Buchstaben B oder F in einer Ansammlung von Buchstaben mit unterschiedlichen Farben zu finden. Einige erhielten den zusätzlichen Hinweis, dass B oder F eine spezielle Farbe nicht hätten, zum Beispiel rot. Verfügten die Studienteilnehmer über diesen Hinweis, verlangsamte sich zunächst ihre Suchzeit. Mit mehr Übung, nach ungefähr 100 Durchgängen, fanden sie die gesuchten Buchstaben jedoch deutlich schneller als Teilnehmer, die keinen Farbhinweis erhalten hatten, berichten die Forscher im Fachblatt Psychological Science. Tatsächlich war es so: Je mehr Informationen die Teilnehmer ignorieren konnten, umso schneller fanden sie das Ziel.
Die Fähigkeit, etwas ignorieren zu können, spiele für die Konzentration eine Schlüsselrolle, so die Forscher. Für Menschen, deren Beruf es ist, etwas zu suchen, sei dies eine wichtige Fähigkeit - etwa bei einem Radiologen oder einem Gepäckkontrolleur.
HH