RF
|
14.04.2022
Vieles spricht dafür, dass das Auferstehungsfest im Zuge der Christianisierung Mitteleuropas mit Frühlingsfesten der einheimischen „Barbaren“ zusammengelegt wurde. Passt ja auch gut, denn während die einen im Frühjahr feierten, dass die Natur zu neuem Leben erwacht, freuten sich die anderen über das „neue Leben“ ihres Heilands. Bei diesem verschmolzenen Fest trug dann jede der Traditionen etwas zum Brauchtum bei. Der Osterhase stammt ganz offensichtlich aus dem naturreligiösen Erbteil.
Hasen gelten in Naturreligionen seit jeher als Sinnbild der Fruchtbarkeit im Frühjahr. Kein Wunder, sie vermehren sich sprichwörtlich „wie die Karnickel“. Dieses einprägsame Bild vom neu erwachenden Leben führte wohl dazu, dass der Hase über die Jahrhunderte untrennbar mit dem Osterfest verbunden blieb.
Noch dazu heißt es, dass der Hase der Begleiter einer germanischen Frühlingsgöttin namens Eostre beziehungsweise Ostara gewesen sein soll. Ihr Name soll für die heutige Bezeichnung des Fests, „Ostern“, Pate gestanden haben. Ganz eins sind sich die Experten darin allerdings nicht. Heutzutage erhält das Brauchtum um den Hasen neuen Rückenwind durch die vielen Schokohasen, die jedes Jahr zu Ostern von Kindern und Erwachsenen verputzt werden. Dass es sich dabei vielfach um übrig gebliebene und umgeschmolzene Schokonikoläuse vom vergangenen Weihnachtsfest handeln soll, ist nur ein böses Gerücht.