In unserem Nervensystem ist Zink reichlich vorhanden. Dass Zink schmerzlindernd wirkt, ist bekannt. Französische Wissenschaftler haben nun festgestellt, auf welche Weise das im Körper geschieht und dass Zink bestimmte Schmerzarten besser lindert als andere. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience erschienen.
Aus vorangegangenen Untersuchungen weiß man bereits, dass Zink eine Reihe von Eiweißstoffen auf den Membranen von Nervenzellen beeinflusst. Unter anderem reagiert die sogenannte NR2A-Einheit des NMDA-Rezeptors besonders stark auf Zink. Der NMDA-Rezeptor reguliert die Übertragung von Nervenimpulsen an den Schaltstellen zwischen zwei Nervenzellen, den Synapsen.
Die französischen Forscher haben nun Mäuse herangezüchtet, an deren NR2A-Einheiten in den NMDA-Rezeptoren Zink nicht mehr binden kann. Dann untersuchten sie die Schmerzempfindungen der gezüchteten Versuchsmäuse mit denen normaler Tiere. Das Ergebnis: Bei vielen Schmerztests zeigten sich keine Unterschiede zwischen normalen Mäusen und den genetisch veränderten Versuchstieren. Aber die Mäuse mit der veränderten NR2A-Einheit reagierten extrem sensibel auf Strahlungswärme und zeigten eine Überempfindlichkeit für langsame Erwärmungen. Zudem trat eine Schmerzreaktion auf Reize, die üblicherweise keine Schmerzen verursachen auf.
Den Unterschied bei den verschiedenen Schmerzreizen erklären die Wissenschaftler damit, dass plötzliche starke Schmerzreize anders verarbeitet werden als Schmerzreize, die langsam zunehmen. Für die Forscher ist dies ein Zeichen, dass Zink vor allem auf die Verarbeitung von langsamen Schmerzreizen wirkt.
KK