Dr. Karen Zoufal
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04.08.2021
Farnesol, das natürlicherweise in Kräutern, Beeren und anderen Früchten vorkommt, hat in Tierversuchen mit Mäusen die für Parkinson typischen Hirnschäden verhindert und reduziert. Das berichten Forscher aus den USA in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“.
Mäuse, die Farnesol als Nahrungsergänzungsmittel bekommen hatten, schnitten bei einem Kraft- und Koordinationstest etwa doppelt so gut ab wie Tiere, die kein Farnesol erhalten hatten. Untersuchungen des Gehirngewebes zeigten, dass die Mäuse bei einer mit Farnesol angereicherten Fütterung, doppelt so viele gesunde Dopamin-bildende Nervenzellen aufwiesen wie Mäuse, die ohne Farnesol gefüttert worden waren.
„Unsere Experimente zeigten, dass Farnesol sowohl den Verlust von Dopamin-Neuronen signifikant verhinderte als auch Verhaltensdefizite bei Mäusen umkehrte. Das spricht dafür, dass es vielversprechend für eine medikamentöse Behandlung und zur Vorbeugung der Parkinson-Krankheit sein könnte“, sagte Prof. Dr. Ted Dawson von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore. Farnesol könne den Verlust von Dopamin-bildenden Nervenzellen verhindern, indem es ein Protein deaktiviert, das für das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit von Bedeutung ist. Der Verlust solcher Nervenzellen führt zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit wie Zittern, Muskelsteifheit und Demenz.
Für die Studie gaben die Forscher Mäusen eine Woche lang Farnesol als Nahrungsergänzungsmittel, bevor sie bei den Tieren künstlich eine Parkinson-Krankheit auslösten. Wieviel Farnesol Menschen durch die Nahrung aufnehmen, ist unklar. Die Forscher weisen darauf hin, dass es noch keine Erfahrungen gibt, ob und in welcher Dosis Farnesol für den Menschen unschädlich ist. Dies muss erst in klinischen Studien untersucht werden.