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28.08.2023
Bestimmte Darmprobleme wie Verstopfung, Schluckbeschwerden und Reizdarmsyndrom können ein frühes Anzeichen für die Parkinson-Erkrankung sein, berichtet eine US-Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „Gut“.
Die Wissenschaftler haben Daten von 24.624 Menschen mit Parkinson mit denen von 19.046 Personen mit Alzheimer, 23.942 Personen mit Schlaganfall und 24.624 Gesunden verglichen. Dabei zeigte sich, dass es einen Zusammenhang zwischen vier Darmerkrankungen und Parkinson gab: Insbesondere eine verzögerte Magenentleerung (Gastroparese), Schluckbeschwerden (Dysphagie) und Verstopfung waren mit einem mehr als doppelt so hohen Risiko für die Parkinson-Krankheit in den fünf Jahren vor der Diagnose verbunden. Bei einem Reizdarmsyndrom ohne Durchfall war das Risiko um 17 Prozent erhöht. Die Entfernung des Blinddarms schien sich dagegen schützend auszuwirken.
Andere Darmprobleme wie Völlegefühl ohne erkennbare Ursache, Reizdarmsyndrom mit Durchfall sowie Stuhlinkontinenz traten sowohl bei Menschen mit Parkinson als auch bei Menschen mit Alzheimer und Schlaganfall häufiger auf.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, lassen sich keine Rückschlüsse auf die Ursache ziehen. Dennoch folgern die Forschenden: „Diese Studie ist die erste, die substanzielle Beobachtungsbeweise dafür liefert, dass die klinische Diagnose von Verstopfung, Dysphagie, Gastroparese und Reizdarmsyndrom ohne Durchfall die Entwicklung der Parkinson-Krankheit vorhersagen könnte.“
Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2023-329685