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23.10.2024
Ein Forschungsteam aus den USA berichtet, dass von mehr als 3,5 Millionen Menschen diejenigen mit Hörverlust später häufiger an Parkinson erkrankten. Je schwerwiegender der Hörverlust war und je länger er bestand, desto wahrscheinlicher war eine entsprechende Diagnose. Doch wenn von Anfang an Hörgeräte verschrieben wurden, war das Diagnoserisiko deutlich geringer.
Diese Ergebnisse ergänzen die bereits bestehenden Hinweise darauf, dass Hörverlust mit einem Untergang von Nervenzellen verbunden ist und Hörgeräte eine kostengünstige und risikoarme Gegenmaßnahme sind, um das Gehirn im Alter gesund und fit zu halten.
Hörgeräte schützen auch vor Demenz
Schon im vergangenen Jahr stellte sich in einer klinischen Studie heraus, dass Hörgeräte den geistigen Abbau bei einigen älteren Menschen um fast 50 Prozent verlangsamte. Wie Demenz wird auch Parkinson mit kognitivem Abbau in Verbindung gebracht. Der Erkrankung gehen häufig Sehstörungen und Geruchsverlust voraus, bevor körperliche Symptome wie langsame Bewegungen, Steifheit und Zittern auftreten.
„Hörverlust zählt zu den wichtigsten veränderbaren Risiken für Demenz und sich als derselbe für die Parkinson-Krankheit erweisen. Unsere Daten liefern starke Beweise dafür, dass Hörgeräte das Risiko einer Parkinson-Krankheit auf Bevölkerungsebene verringern“, schreibt das Forschungsteam in dem in dem Fachblatt „JAMA Neurology“.
Es sind weitere Studien nötig, um den Zusammenhang weiter zu untersuchen. Es ist beispielsweise nicht bekannt, ob Hörgeräte verlorene Nervenverbindungen wiederherstellen oder stärken – ähnlich wie regelmäßiger Sport Muskeln stärkt. Es ist auch denkbar, dass Hörgeräte die Energiereserven des Gehirns entlasten und so dessen Funktionsfähigkeit verbessern. Weiter wäre möglich, dass Hörgeräte soziale Interaktionen verbessern und auf diese Weise Depressionen oder Einsamkeit lindern, die ebenfalls zum kognitiven Abbau beitragen.
Quelle: DOI 10.1001/jamaneurol.2024.3568