03.01.2014
Wer unter Verstopfung leidet, sollte sich vom Apotheker individuell beraten lassen. Rezeptfreie Abführmittel wirken zuverlässig und sind bei gelegentlicher Anwendung gut verträglich. Einige Wirkstoffe sollten ohne ärztlichen Rat jedoch nicht länger als ein bis zwei Wochen eingenommen werden, da sie bei langfristiger Einnahme selbst Verstopfung auslösen können. Darauf weist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hin.
Für die langfristige Einnahme sind in der Selbstmedikation Füll- und Quellmittel, z.B. Leinsamen, Weizenkleie oder Flohsamen geeignet. Damit sie ihre Wirkung entfalten können, sollte reichlich Wasser getrunken werden. Die Dosis wird über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen langsam gesteigert. Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA, rät dazu, Leinsamen als Abführmittel besser ungeschrotet einzunehmen. Grund: Leinsamen wirken auch ungeschrotet abführend. Durch das Schroten hingegen wird das im Samen enthaltene Leinöl freigesetzt. Geschroteter Leinsamen ist daher sehr kalorienreich. Wird Methylcellulose als Quellmittel eingesetzt, sollte das Pulver zunächst mit kaltem Wasser vorquellen und dann getrunken werden.
Wenn rezeptfreie Abführmittel nicht ausreichend wirken oder dauerhaft benötigt werden, sollten Patienten einen Arzt aufsuchen. Ein Arzt sollte unter anderem auch dann zurate gezogen werden, wenn die Verstopfung mit Symptomen wie Übelkeit, Fieber oder krampfartigen Bauchschmerzen verbunden ist oder wenn sich Verstopfung und Durchfall abwechseln. Verstopfung bei Kindern unter 6 Jahren sollte immer ärztlich untersucht werden.
Eine Verstopfung liegt vor, wenn der Stuhlgang seltener als zweimal pro Woche erfolgt. Sie ist in der Regel harmlos, vermindert aber die Lebensqualität. Die oft befürchtete "Selbstvergiftung" durch eine zu seltene Darmentleerung gibt es aber nicht. Auch einige Medikamente können den Darm träge machen, zum Beispiel starke Schmerzmittel oder Arzneimittel gegen Parkinson.
ABDA