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20.09.2024
Nachdem bekannt wurde, dass bei Menschen mit Reizdarmsyndrom eine genetische Variation vorkommt, die den Abbau von Zucker und Stärke im Darm behindert, hat sich Prof. Bodil Ohlsson von der Universität Lund gedacht: „Versuchen wir, diesen Patienten weniger Zucker und Stärke zu geben.“
Eine frühere Studie mit 105 Personen hat bestätigt, dass sich deren Reizdarmsyndrom durch eine Stärke- und Zucker-reduzierte Diät deutlich besserte. Ohlsson hat nun die Ergebnisse einer weiteren Studie in der Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlicht, die zeigt, dass der Effekt dieser Ernährungsweise ähnlich groß ist wie der einer FODMAP-Diät.
Beschwerden bessern sich bei den meisten Patienten
In beiden Gruppen durften die Teilnehmenden so oft und so viel essen, wie sie wollten, solange sie die Grundprinzipien der jeweiligen Diät befolgten. In beiden Gruppen verbesserten sich die Reizdarmsymptome bei 75 bis 80 Prozent der Patienten. Der Gewichtsverlust nach vier Wochen war bei der Stärke- und Zucker-reduzierten Diät aber größer, und die Menschen in dieser Gruppe hatten weniger Verlangen nach Zucker. „Das ist vorteilhaft, weil Reizdarmpatienten im Durchschnitt mehr wiegen als gesunde Menschen“, sagte Ohlsson.
„Wir würden die Stärke- und Zucker-reduzierte Ernährungsweise nicht einmal als Diät bezeichnen – so sollte sich jeder ernähren, nicht nur diejenigen mit Reizdarmsyndrom. Im Gegensatz zur FODMAP-Diät ist die Ernährungsweise leicht zu verstehen und einfacher zu befolgen: Wenn Sie zum Essen eingeladen sind, können Sie alles essen, nur von bestimmten Sachen weniger. Wenn Sie Ihren Magen für den Rest der Woche schonen, können Sie sich auch an einem Tag etwas gönnen“, erklärte Ohlsson.
FODMAPs sind kurzkettige Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die im Dünndarm schlecht aufgenommen werden. Sie können Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall auslösen. FODMAPs kommen in vielen Lebensmitteln vor, z. B. in bestimmten Früchten, Gemüsen, Getreideprodukten und Milchprodukten. Die FODMAP-Diät umfasst entsprechend erlaubte und nicht erlaubte Lebensmittel.
Quelle: DOI 10.3390/nu16173039