02.02.2018
Über 6.500 Briten landen jedes Jahr im Krankenhaus, weil sie von einem Hund gebissen wurden. Wie viele es tatsächlich sind, ob die Gebissenen den Hund kannten und inwieweit persönliche Eigenschaften das Risiko für einen Hundebiss erhöhen, wollten britische Wissenschaftler jetzt genauer wissen.
Zu diesem Zweck hatten die Forscher fast 700 Personen aus 385 Haushalten in einer Kleinstadt in Nordengland befragt. Dabei fanden sie eine interessante Verbindung zwischen Hundebissen und den Charaktereigenschaften der Personen: Je emotional stabiler und weniger neurotisch und ängstlich eine Person war, desto geringer war ihr Risiko, von einem Hund gebissen zu werden. Dies berichten die Forscher online im Journal of Epidemiology and Community Health.
Zudem zeigte sich, dass die Dunkelziffer bei Hundebissen deutlich höher liegen könnte, als die Krankenhaus-Statistiken vermuten lassen. Diesen zufolge liegt die Rate von Hundebissen in Großbritannien bei 740 pro 100.000 Einwohnern. Die Ergebnisse der Befragung lassen jedoch vermuten, dass die Rate tatsächlich bei 1.873 pro 100.000 liegen könnte und damit dreimal so hoch ist, wie die offiziellen Daten belegen.
Im Vergleich zu Personen, die keinen Hund besaßen, hatten Befragte mit mehreren Hunden ein dreimal so hohes Risiko, gebissen zu werden. Knapp über die Hälfte der Gebissenen gab an, dass sie den Hund, von dem sie gebissen wurden, nicht gekannt habe. Ein Drittel der Hundebisse musste behandelt werden, allerdings nur 0,6 Prozent im Krankenhaus. Obwohl dies beruhigend sei, geben die Forscher zu bedenken, dass auch weniger schlimme Bisse bei Betroffenen zu seelischen Belastungen führen könnten, so die Forscher.
HH