03.09.2015
Schnell noch etwas essen oder zwei Gläser Wasser trinken: Nach einem alkoholreichen Abend versuchen viele, dem Kater am nächsten Morgen vorzubeugen. Dass das funktioniert, ist ein Mythos, sagen Forscher. Gleiches gelte für die Behauptung, immun gegen Kater zu sein.
Wer zu viel Alkohol trinkt, muss mit den Konsequenzen leben – so lautet das Fazit, dass man aus den Arbeiten eines Forscherteams aus den Niederlanden und Kanada ziehen kann. Die Wissenschaftler waren der Frage nachgegangen, ob sich ein Kater nach einer durchzechten Nacht durch Essen oder Wasser trinken vor dem Schlafen vermeiden lässt. Das Ergebnis: Es klappt nicht. Für die Studie befragten sie 826 niederländische Studenten. Gut die Hälfte hatte nach dem Alkoholkonsum etwas gegessen, doch ihr Kater unterschied sich am nächsten Morgen kaum von dem derjenigen, die nichts gegessen hatten. Zwar ging es Studienteilnehmern, die etwas Essbares oder Wasser zu sich genommen hatten, ein kleines bisschen besser als den anderen. Nennenswert sei der Unterschied aber nicht gewesen, berichten die Forscher auf einer Konferenz des European College of Neuropsychopharmacology in Amsterdam.
Auch an dem Mythos, manche Menschen seien immun gegen einen Kater, ist den Forschern zufolge nichts dran. Vielmehr scheint es so zu sein, dass diejenigen, die das von sich behaupten, schlicht nicht so viel trinken. Aus einer Befragung von knapp 800 kanadischen Studenten ging hervor, dass Vierfünftel derer, die dies behaupten, rückblickend einen errechneten Alkoholspiegel von weniger als 0,10 Prozent gehabt hatten. „Im Allgemeinen haben wir einen ziemlich geradlinigen Zusammenhang gefunden“, sagt Hauptautor Dr. Joris Verster von der Utrecht University. „Je mehr man trinkt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kater.“ Diese ersten Ergebnisse müssten zwar durch kontrollierte Studien noch bestätigt werden, doch es zeichne sich bereits klar ab: Der einzige Weg, einen Kater zu vermeiden, besteht darin, weniger Alkohol zu trinken.
HH