Hanke Huber
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27.01.2015
Viele Menschen trinken täglich Bier, Wein oder sogar Schnaps und fordern damit ihre Leber heraus. Einer dänischen Studie zufolge täte ihr allerdings eine Auszeit von mindestens ein bis zwei Tagen pro Woche gut. Denn tägliches Trinken erhöht die Gefahr für eine Leberzirrhose, warnen die Studienautoren.
Wie die Forscher im Fachblatt Journal of Hepatology berichten, ist für das Risiko einer starken Leberschädigung in Form einer Leberzirrhose oder Schrumpfleber nicht nur die Alkoholmenge entscheidend, sondern auch die Häufigkeit, mit der Alkohol getrunken wird. Die Wissenschaftler um den dänischen Leberexperten Dr. Gro Askgaard sprechen hier von Trinkmustern, die dabei eine Rolle spielen. „Unsere Studie zeigt, dass es für die Erkrankungsgefahr von Männern offenbar einen Unterschied macht, ob täglich Alkohol getrunken wird oder nur an fünf oder sechs Tagen pro Woche“, sagt Askgaard. Warum das so ist, wissen die Forscher noch nicht genau. „Wir können nur vermuten, dass der tägliche Konsum von Alkohol Leberschäden verschlimmert oder die Regeneration der Leber behindert“, so der Leberexperte.
Die Ergebnisse aus der Studie mit fast 56.000 männlichen und weiblichen Studienteilnehmern deuten zudem darauf hin, dass der Alkoholkonsum in letzter Zeit einen stärkeren Einfluss hat als die gesamten Alkoholmengen, die im Laufe des Lebens konsumiert wurden. Frühere Studien, die sich mit lebenslangem Alkoholkonsum und dem Risiko einer Leberzirrhose beschäftigt hatten, wären hier noch zu gegensätzlichen Ergebnissen gekommen, sagt Askgaard.
Verglichen mit Bier und Spirituosen scheint Wein jedenfalls noch die gesündeste Wahl zu sein. Im Vergleich ging er – wenn er auf die Woche gerechnet in höchstens moderaten Mengen getrunken wurde – mit einer geringeren Gefahr für eine Leberzirrhose einher.