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30.12.2022
Insbesondere wenn ihr Blutalkoholspiegel hoch war, unterschätzten Menschen ihren Alkoholpegel oft deutlich. Wer wenig getrunken hatte, schätzte ihn dagegen eher zu hoch ein, zeigt eine Studie in der Fachzeitschrift „Drug and Alcohol Review“.
Forschende in Australien haben etwa 2.100 Menschen nachts auf bekannten Feiermeilen gebeten, ihren Alkoholspiegel einzuschätzen. Anschließend haben sie den tatsächlichen Blutalkoholgehalt mit einem Testgerät bestimmt. Es zeigte sich, dass besonders stark alkoholisierte Personen oft deutlich daneben lagen und sich für weniger betrunken hielten, als sie es tatsächlich waren. Sie waren auch mit größerer Wahrscheinlichkeit gerade einer Stätte verwiesen worden. Personen, die nüchtern oder nur leicht alkoholisiert waren, überschätzten ihren Blutalkoholgehalt dagegen eher.
„Menschen, die im Laufe der Nacht eine gewisse Anzahl alkoholischer Getränke konsumiert haben, unterschätzen die Geschwindigkeit, mit der ihr Körper den Alkohol verstoffwechselt, möglicherweise stark“, folgerte Prof. Jason Ferris von der Universität Queensland daraus. In Australien trinkt jeder Vierte mindestens einmal im Monat mehr als vier alkoholische Getränke auf einmal, was als riskanter Alkoholkonsum bewertet wird. Schätzungen zufolge spielt Alkoholkonsum bei bis zu 73 Prozent aller Übergriffe und 30 Prozent der Autounfälle mit schweren Verletzungen eine Rolle.
Quelle: DOI 10.1111/dar.13569