26.11.2012
Ein Wissenschaftlerteam der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Universität Zürich hat eine Möglichkeit gefunden, wie man der Alzheimer-Erkrankung sowohl vorbeugen als auch die bereits ausgebrochene Krankheit behandeln kann. Indem die Forscher einen Botenstoff des Immunsystems blockierten, konnten sie bei an Mäusen mit Alzheimer krankheitstypische Veränderungen deutlich reduzieren.
Zu diesen krankheitstypischen Veränderungen gehört die Ablagerung von bestimmten Eiweißen im Gehirn, darunter das sogenannte beta-Amyloid. Professor Frank Heppner von der Charité und Professor Burkhard Becher von der Universität Zürich ist es gelungen, die Menge dieses beta-Amyloids im Gehirn von Alzheimer-Mäusen um 65 Prozent zu senken, indem sie ein Immunmolekül mit dem Kürzel "p40" ausschalteten.
Folgeexperimente zeigten, dass die Mäuse in Verhaltenstests erheblich besser abschnitten, wenn ihnen blockierende Antikörper gegen das Immunmolekül p40 verabreicht worden waren. Diese Verbesserung wurde auch erzielt, wenn die Mäuse bereits Symptome der Krankheit zeigten. Da der Spiegel des p40-Moleküls auch in der Hirnflüssigkeit und im Blutplasma von Menschen mit Alzheimer erhöht ist, könnte die Behandlung auch bei ihnen Erfolg haben.
Glück für die Patienten: Arzneistoffe zur Unterdrückung von p40 gibt es schon. Bisher wurden sie im Rahmen anderer Erkrankungen getestet. Eine klinische Studie, ob auch Alzheimer-Patienten von diesem Therapieansatz profitieren, könnte also relativ bald gestartet werden.
Charité/FH