06.09.2012
"Das ist eine ekelhafte, haarige, schwarze Riesenspinne und ich habe Angst vor ihr." So oder ähnlich könnten Menschen mit einer Spinnen-Phobie ihrer Angst verbal entgegentreten - und sie damit verringern. Zu dieser Erkenntnis kommen US-amerikanische Psychologen in einer aktuellen Studie.
Die neuen Ergebnisse stellen bisherige Ansätze, die zur Bekämpfung von Ängsten angewandt werden, auf den Kopf. Normalerweise werde versucht, jemandem die Angst vor etwas zu nehmen, indem man die Gefühle der Betroffenen oder die Art zu Denken verändere, berichten die Forscher in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Psychological Science. Im Fall der Spinne würde man vielleicht sagen: "Diese Spinne ist so klein und kann mir gar nichts tun. Ich habe keine Angst vor ihr."
Der neue Ansatz funktioniert genau anders herum: Man sagt genau das, was man denkt und fühlt. Eine Methode mit Erfolg, wie die Forscher zeigen konnten: Die Studienteilnehmer, die zuvor in Gegenwart einer Tarantel ehrlich zu ihren Angstgefühlen gestanden und diese auch in Worte gekleidet hatten, konnten sich der großen Spinne eine Woche später dichter annähern, als andere Studienteilnehmer. Darüber hinaus hatten sie deutlich weniger schwitzige Hände, was das Ausmaß der Angst anzeigt. Dies alles widerspricht der gängigen Vorstellung, dass negative Empfindungen intensiver werden, wenn man sie ausspricht. Und noch eines förderte die Studie zu Tage: Je mehr negative Worte benutzt wurden, desto geringer war die Angst.
hh