Vielen Menschen ist der Geschmack von Anis (Pimpinella anisum) aus dem Urlaub bekannt. Der AnisschnapsOuzo dürfte wohl jedem Griechenlandreisenden schon begegnet sein, und auch in Frankreich kann man sich Pastis, Pernod oder Ricard, die neben viel Alkohol allesamt auch Anis enthalten, kaum entziehen. Hierzulande verwendet man die ätherischen Öle der Anisfrüchte vor allem gegen Husten und Heiserkeit, aber auch bei Verdauungsbeschwerden.
Meist kommt Anistee zum Einsatz, der sich im Magen-Darm-Bereich durch krampflösende Eigenschaften auszeichnet und bei Katarrhen der Atemwege schleimlösend und antibakteriell wirkt. Für den Tee werden ein bis zwei Teelöffel Anis mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten bedeckt ziehen gelassen. Danach abseihen und zwei Tassen pro Tag trinken.
Vor der Bereitung des Tees sollten die Anisfrüchte angestoßen werden. So nennt es der Apotheker, wenn er die harte Schale der Früchte mit einem Mörser anknackt, damit die ätherischen Öle besser entweichen können. Die angestoßenen Früchte sollte man jedoch bald verbrauchen, da die wertvollen ätherischen Öle sehr schnell verfliegen.
Bei Atemwegserkrankungen ist die Inhalation der ätherischen Öle mit heißem Dampf besonders wohltuend. Da Anis auch den Milchfluss stillender Mütter anregt, findet man ihn häufig zusammen mit Fenchel und Kümmel in Milchbildungstees.