Apotheke Ahoi: Was in die Schiffsapotheke gehört

Nasskaltes Wetter, trübe Stimmung: Nicht alle macht der November glücklich. Kreuzfahrten versprechen sonnigere Tage und Erholung. Doch wie sieht es mit der Gesundheit an Bord aus?

 

Wie die Gesundheitsversorgung an Bord eines Kreuzfahrtschiffs geregelt ist, erfahren Sie hier.
© alzay/iStockphoto

Kreuzfahrten laden dazu ein, den Alltag zu Hause zu lassen. Ohne größere Termine und Verpflichtungen reisen Passagiere dabei von Hafen zu Hafen und lernen Städte und Länder kennen. Nur gesundheitliche Probleme und Notwendigkeiten bleiben leider nicht zu Hause. Glücklicherweise gilt das aber auch für die medizinische Versorgung: Alle größeren Reedereien statten ihre Schiffe mit einem modernen Schiffshospital aus. Hier kümmern sich Ärzte und Krankenschwestern um medizinische Notfälle an Bord – von der schweren Durchfallerkrankung bis zu Herzproblemen.

Natürlich benötigen sie dafür auch Arzneimittel, die die Schiffsapotheke bereithält. Allerdings handelt es sich wirklich um eine Notfallversorgung: Eine Möglichkeit, rezeptfreie Medikamente "einzukaufen" wie in einer gewöhnlichen Apotheke an Land gibt es meist nicht.

An die Vorräte denken

Daher die wichtigste Regel für Passagiere: Ausreichend notwendige Medikamente für chronische Beschwerden mitnehmen, am besten sogar für einige zusätzliche Tage. Die Mittel kommen am besten in der Originalverpackung ins Handgepäck. Muss man sie, etwa wie Insulin für Diabetiker, kühlen, geht das in der Minibar. Größere Packungen mit kühlpflichtigen Arzneimitteln dürfen Passagiere oft nach Anmeldung im Schiffshospital abgeben.

Neben den Arzneien, die ein Arzt für längere Zeit verschrieben hat, empfehlen sich auch bestimmte Akut-Medikamente für die Reiseapotheke. Gerade Übelkeit auf See lässt sich damit in den Griff bekommen. Auch in Festland-Apotheken wissen die Experten, was auf der Reise hilft.

Vorher informieren

Doch zurück aufs Kreuzfahrtschiff: Gerade die Aufenthalte in vielen verschiedenen Ländern machen für viele Menschen den großen Reiz einer solchen Seefahrt aus.

Doch es gibt in Sachen Medikamente gelegentlich Fallstricke, denn außerhalb Europas dürfen Reisende manche Mittel nicht oder nur mit Rezept einführen. Informationen hierzu gibt es bei der jeweiligen Botschaft des Landes. Generell lohnt sich eine gute Vorbereitung, auch in Zusammenarbeit mit dem behandelndn Arzt. Dieser kann eine kurze Zusammenfassung der bestehenden oder gerade überstandenen Erkrankungen erstellen, die eine Versorgung an Bord deutlich erleichtert. Ein Attest in englischer Sprache hilft außerdem bei der Einreise in viele Länder, in denen man wenig oder kein Deutsch spricht.

Rücksicht nehmen

Wer sich auf eine längere Schiffsreise begibt, kommt nicht umhin, sich mit dem Thema Reise- und Auslandskrankenversicherung auseinanderzusetzen. Auch auf Reisen müssen Erkrankte eine Behandlung in der Regel bezahlen – und in ernsten Fällen kann ein Schiffshospital vielleicht nicht alles Nötige bieten. Dann entscheidet das Fachpersonal an Bord über eine Rückführung nach Deutschland oder vielleicht einen Krankenhausaufenthalt auf dem Festland.

Ein Prinzip ist auf dem Schiff besonders wichtig: Rücksicht auf sich selbst nehmen. Der Urlaub dient nun einmal der Erholung und nicht als zusätzliche Belastung. Im Zweifel klären Kreuzfahrtinteressierte vorher mit ihrem Arzt ab, ob diese Art des Urlaubs für sie infrage kommt. Und an Bord muss man nicht jede Aktivität mitnehmen. Auch ein Tag auf dem Sonnendeck kann schön sein und die versprochene Entspannung bieten.

Pharmazeut Maximilian Baur

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