21.01.2015
„Uns liegen mittlerweile die Ergebnisse von fast 15.000 Beratungstests vor. Diese wurde allesamt wissenschaftlich fundiert durchgeführt und professionell ausgewertet“, bilanzieren Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein. Die Auswertung der Gesamtergebnisse aller bisher in NRW durchgeführten Testkäufe bescheinigt zwei von drei Apotheken (68 Prozent) eine umfassende bzw. angemessene Beratung. In all diesen Gesprächen wurde ermittelt, für wen konkret das Arzneimittel bestimmt sei, Details zur Erkrankung erfragt und Hinweise zur Anwendungsdauer gegeben. Als verbesserungswürdig bewerteten die Kammern knapp 30 Prozent der Beratungen. Dies seien insbesondere die Testkauf-Szenarien, bei denen es um einen konkreten Präparatewunsch ging. In weniger als drei Prozent der besuchten Apotheken erfolgte – auch auf Nachfrage – keine Beratung.
Nach ersten Testkaufserien in den Jahren 2003 und 2004 haben beide Kammern die Schlagzahl der unangekündigten Apothekenbesuche deutlich erhöht: Seit dem Jahr 2005 wurden zwischen Rhein und Ruhr exakt 14.692 Testkäufe gezählt. Wurde bei den ersten Testkäufen zunächst nur die grundsätzliche Beratungsbereitschaft der Apotheken auf den Prüfstand gestellt, so gehen die pharmazeutischen Fachprüfer heute sehr viel stärker ins Detail: „Zu unseren Testkaufszenarien zählen ebenso Symptompräsentationen – als Beispiele seien Husten, Fußpilz, Verstopfung, Durchfall oder Kopfschmerzen genannt – wie ein konkreter Präparatewunsch des Patienten“, erläutert Lutz Engelen. „Uns geht es dabei um die Erhebung der tatsächlich geleisteten pharmazeutischen Qualität und nicht um populistische Schnellschüsse.“ Gabriele Regina Overwiening ergänzt: „All unsere Testkäufe werden daher von pharmazeutischem Fachpersonal durchgeführt. Sie können aufgrund ihrer Ausbildung die Qualität besonders gut bewerten und auch anspruchsvollere Überprüfungen vornehmen als Laien.“
AKWL