18.03.2013
Arzneimittel werden meist geschluckt, als Pflaster oder Spritze verabreicht. Ein neuartiges Gel soll es möglich machen, Wirkstoffe bei Bedarf auf Druck der Finger freizusetzen. Ein japanisches Forscherteam stellt diese Entwicklung in der Fachzeitschrift Journal of Materials Chemistry B vor.
Vielfach sind Medikamente mit Nebenwirkungen verknüpft. Um diese unangenehmen Begleiterscheinungen möglichst zu vermeiden und die Dosis so gering wie möglich zu halten, werden manche Arzneimittel nur nach Bedarf dosiert. Hierfür sind dann meist spezielle Geräte nötig, die auf Knopfdruck den Wirkstoff freigeben. Ein in Japan erfundenes Gel vereinfacht das erheblich. Wirkstoffe, die in diesem Gel gebunden sind, werden nur freigegeben, wenn man Druck darauf ausübt. Bekommen Patienten dieses Gel unter die Haut gespritzt, reicht bereits ein Reiben oder ein kurzer Druck mit der Fingerspitze auf die Stelle, an der sich das Gel befindet.
Man kommt bei diesem Gel also ohne technische Geräte und Elektrizität aus, was es ideal für Katastrophen-Einsätze oder Ländern mit schlechter Infrastruktur macht. Das Gel besteht aus einer Substanz, die aus Algen gewonnen wird, und einer Zuckerart, die den Arzneistoff trägt. Beide werden bereits in Medizinprodukten genutzt.
RF