06.03.2017
Von 23 Asthma- und COPD-Patienten, deren Inhalationstechnik die Forscher genau analysiert hatten, machten alle mindestens einen Fehler, 74 Prozent sogar drei oder noch mehr. Lediglich ein gutes Drittel (35 Prozent) löste den Sprühstoß zum richtigen Zeitpunkt aus, nämlich erst nach dem Start des Atemzugs. Dieses Ergebnis stellten Forscher um Rajoshi Biswas von der Rice University in Houston, Texas, bereits im vergangenen Jahr auf einer Fachtagung vor. Eine ergänzende Studie derselben Arbeitsgruppe im Journal of Aerosol Medicine and Pulmonary Drug Delivery zeigt nun die Auswirkungen, die solche Fehler haben können. Demnach führte eine mangelhafte Koordination zwischen Einatmen und Auslösen des Sprühstoßes dazu, dass die Menge des Wirkstoffs, die in der Lunge ankam, um 23 Prozent schwankte.
Das kann die Therapie deutlich beeinträchtigen, erklärt Biswas: „Koordination ist das, worauf es am meisten ankommt. Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Patient kurz vor oder genau gleichzeitig mit dem Auslösen des Sprühstoßes anfängt einzuatmen. Eine Verzögerung um nur eine halbe Sekunde führte bereits dazu, dass nur circa 20 Prozent des gesamten Wirkstoffs in der Lunge ankamen – etwa die Hälfte von dem, was der Patient im Idealfall inhaliert.“ Die ideale Inhalation beschreibt Biswas folgendermaßen: „Der Patient atmet tief und schnell über circa drei Sekunden ein und löst den Inhaler etwa eine halbe Sekunde nach Start des Atemzugs aus.“ Um die Wirkstoffaufnahme zu verbessern, soll der Patient danach die Luft anhalten, bevor er wieder langsam ausatmet.
am/PZ/RF