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14.05.2024
Bestimmte Zellen des angeborenen Immunsystems (Lymphoidzellen der Gruppe 2, kurz ILC2) sind bei Asthma überaktiv, wodurch es zu Entzündungen und einer Verengung der Atemwege kommt. Eine Forschungsgruppe der Universität Südkalifornien hat nun festgestellt, dass diese Zellen auf Eisen angewiesen sind.
In dem Fachblatt „Science Translational Medicine“ beschreibt die Gruppe, wie sich bei Mäusen die Schwere der Asthmasymptome verringerte, nachdem die Eisenaufnahme der Zellen verhindert wurde. Auch in Laborversuchen mit menschlichen Zellen hing die Eisenaufnahme der ILC2-Zellen mit deren Aktivität zusammen.
„Wir zeigen erstmals, dass Eisen ein wichtiger Stoffwechselregulator von Immunzellen wie ILC2 ist. Es ermöglicht den Zellen, Energie zu erzeugen. Dieses Wissen ist hilfreich für die Behandlung von Krankheiten, denn so können wir die Funktion der Zellen selektiv steigern oder verringern“, sagte Dr. Benjamin Hurrell.
Im Körper gelangt Eisen mit dem Transportprotein Transferrin in die Zellen. Indem die Forschenden die Aufnahme von Transferrin durch ILC2-Zellen blockierten, sank deren Aktivität. Dies war auch durch ein Medikament möglich, das an Eisen bindet und so dessen Aufnahme in die Zellen einschränkt. Es wird bereits eingesetzt zur Behandlung einer Krankheit, bei der der Körper mit Eisen überladen ist. Bei Mäusen verringerte das Medikament Asthma-Symptome.
Eisen ist für den Sauerstofftransport im Körper wichtig, deshalb kann das Medikament nicht generell gegen Asthma eingesetzt werden – denkbar wäre das höchstens während eines akuten Anfalls. Deshalb arbeitet die Forschungsgruppe nun an einem Weg, die Eisenaufnahme lokal in der Lunge zu reduzieren, ohne andere Systeme des Körpers zu stören.
Quelle: DOI 10.1126/scitranslmed.adk4728