19.12.2018
Einsamkeit tritt laut einer neuen Studie der Universität Kalifornien häufiger auf als erwartet: 76 Prozent der Befragten fühlten sich mäßig bis sehr einsam. Dies ist wesentlich mehr als in früheren Studien, die auf Ergebnisse von 17 bis 57 Prozent kamen. Studienautor Professor Dr. Dilip Jeste, Direktor des UC San Diego Center for Healthy Aging, sagt dazu: „Das ist bemerkenswert, weil bei den Teilnehmern dieser Studie kein hohes Risiko für mäßige bis schwere Einsamkeit erwartet wurde. Sie hatten keine größeren Erkrankungen und auch keine bedeutenden psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie. Sie waren im Allgemeinen gesunde Personen.“
Sowohl bei Frauen als auch Männern kam es im Lebensverlauf zu Phasen mit größerer Einsamkeit, vor allem mit Ende 20, Mitte 50 und Ende 80. Gleichzeitig wird Einsamkeit von einer Reihe negativer Faktoren begleitet, z. B. einer schlechteren psychischen Gesundheit, Medikamentenmissbrauch, geistigen Beeinträchtigungen, Fehlernährung, Bluthochdruck und Schlafstörungen. Es zeigte sich auch, dass einige Charaktereigenschaften offenbar vor Einsamkeitsgefühlen schützen: Menschen, die vermehrt Eigenschaften wie Empathie, Mitgefühl, emotionale Kontrolle und Selbstreflektion zeigten, waren seltener einsam.
Für die Studie wurden 340 Erwachsene aus San Diego zwischen 27 und 101 Jahren, die zuvor schon an einer von drei Studien zum Altern und mentaler Gesundheit teilgenommen hatten, mittels standardisierter Methoden befragt. Personen mit schweren körperlichen oder seelischen Erkrankungen und Menschen in Pflegeeinrichtungen wurden dabei ausgeschlossen.
ZOU