22.01.2014
Ob abends im Club oder bei Freunden zum Abendessen: Ein Gläschen Wein oder ein Bierchen geht schon, denken viele und setzen sich anschließend ohne größere Bedenken noch hinters Steuer. Doch selbst wer weit unterhalb der hiesigen Promillegrenze Auto fährt, verursacht eher einen Unfall als vollkommen Nüchterne, wie eine US-Studie jetzt zeigt.
Den kalifornischen Wissenschaftlern zufolge sind Alkohol und Autofahren selbst bei geringsten Mengen Alkohol keine gute Kombination. Dies schreiben sie in der Fachzeitschrift Injury Prevention. Die Forscher hatten für ihre Arbeit Unfalldaten einer nationalen Datenbank analysiert und den Zusammenhang zwischen der Alkoholmenge im Blut und der Frage der Unfallschuld untersucht.
Ihr Ergebnis: Selbst Fahrer, die mit nur 0,1 Promille auf der Straße unterwegs waren, hatten bei Unfällen fast doppelt so häufig die Schuld daran wie der nüchterne Unfallgegner. Und einen speziellen Schwellenwert, unterhalb dessen das Fahren mit Alkohol ungefährlich ist, gebe es offenbar keinen, so die Forscher. Die Zahl der Unfälle, bei denen der alkoholisierte Fahrer die Schuld trage, nehme vielmehr mit steigendem Alkoholkonsum schrittweise zu. Die Ergebnisse deuten daher darauf hin, dass es für Autofahrer am sichersten ist, die Finger ganz vom Alkohol zu lassen. Die Wissenschaftler plädieren dafür, die Promillegrenze in den USA von derzeit 0,8 Promille zumindest auf die in Europa weit verbreitete und auch in Deutschland geltende 0,5-Promille-Grenze abzusenken.
In Deutschland gilt übrigens, dass der Führerschein auch schon ab 0,3 Promille entzogen werden kann, zum Beispiel wenn man in einen Unfall verwickelt ist oder eine "betrunkene" Fahrweise an den Tag legt. Für Fahranfänger stellt sich die Frage, ob man sich im Rahmen der Promillegrenzen ein Gläschen genehmigt oder nicht, erst gar nicht. Für sie gilt ein striktes Alkoholverbot.
HH