26.06.2015
Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen periodischen Sonnenstürmen und rheumatoider Arthritis, der entzündlichen Gelenkerkrankung, sowie Riesenzellarteriitis, einer systemischen Gefäßentzündung. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift BMJ Open. Danach scheint das Auftreten beider Erkrankungen parallel zu den regelmäßigen Schwankungen der magnetischen Aktivität der Sonne zu verlaufen. Auslöser für die Untersuchung war ein Gespräch zwischen dem Physiker Simon Wing und seiner Frau Lisa Rider. Darin hatte Rider erwähnt, dass sich nach Durchsicht von Krankheitsdaten der Mayo Clinic in Rochester für beide Erkrankungen ein Zehn-Jahres-Zyklus abgezeichnet hatte. „In der Natur haben nur wenige Dinge einen Zyklus von zehn bis elf Jahren“, sagt Wing. „Die Sonnenaktivität ist einer davon.“
Noch kann allerdings nicht von einem ursächlichen Zusammenhang gesprochen werden. Doch sei es denkbar, dass eine verringerte Produktion des Schlafhormons Melatonin für die Verbindung verantwortlich sein könnte, so die Forscher. Dieses spiele bei antientzündlichen Vorgängen eine Rolle und fördere das Immunsystem. Würde sich herausstellen, dass die Aktivität der Sonne für das Auftreten von rheumatoider Arthritis und Riesenzellarteriitis mitverantwortlich ist, könne dies helfen, präventive Strategien zu entwickeln, hoffen die Forscher. Anfällige Menschen könnten dann beispielsweise einen Umzug in niedrigere Breiten erwägen.
HH