Gesundheit

Bei Rheuma verändert sich häufig das Darm-Mikrobiom

ZOU  |  11.11.2024

Wenn sich eine rheumatoide Arthritis entwickelt, ist parallel dazu oft eine Veränderung der Darmflora zu beobachten. Ob dies eine Folge der rheumatischen Erkrankung ist oder diese möglicherweise fördert, ist allerdings unklar.

Darm-Mikrobiom.
Im Verdauungstrakt tummeln sich unzählige winzige Mikroorganismen. Zusammengerechnet kommen sie auf etwa 1,5 Kilogramm Gewicht.
© Sewcream/iStockphoto

Bei Personen mit einem hohen Risiko für rheumatoide Arthritis, darunter sieben neu erkrankten Patienten, wurden innerhalb von 15 Monaten mehrfach Stuhl- und Blutproben untersucht. In dieser Zeit erkrankten 30 von 124 Personen neu an rheumatoider Arthritis. Bei ihnen war die mikrobielle Vielfalt im Darm geringer als bei Gesunden.

Ein Anzeichen für rheumatoide Arthritis sind Antikörper gegen citrulliniertes Protein (Anti-CCP). Mit ihrem Auftreten standen die Veränderungen der Darmflora in engem Zusammenhang. Waren dagegen nur geringe Mengen dieser Antikörper im Blut vorhanden, so war die mikrobielle Vielfalt im Darm etwa so groß wie bei Gesunden.

Insbesondere drei Stämme einer Bakteriengattung namens Prevotella waren in den Mikrobiomen der Menschen mit fortschreitender rheumatoider Arthritis vermehrt zu finden, aber nicht bei Gesunden. Fünf weitere Prevotella-Stämme waren dagegen bei rheumatoider Arthritis seltener zu finden. Die größten Veränderungen zeigten sich bis zu zehn Monate vor der Arthritis-Diagnose. Danach blieben die Veränderungen relativ stabil.

In der Fachzeitschrift „Annals of the Rheumatic Diseases“ betonen die Forschenden, dass die Studie nicht klärt, ob die Veränderungen Ursache oder Folge der Krankheitsentwicklung sind. Sie kommen jedoch zu dem Schluss: „Eine dynamische mikrobielle Umgebung geht dem Ausbruch [rheumatoider Arthritis] voraus. Weitere Forschungen zu dieser späten Phase der Krankheitsentwicklung sind angebracht, insbesondere angesichts des Potenzials des Darmmikrobioms als Ziel für die Prävention, auch bei Hochrisikopersonen mit drohender Arthritis.“

Quelle: DOI 10.1136/ard-2024-226362

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