ZOU
|
23.05.2024
In einer Studie mit Rheuma-Patienten war die Knochendichte bei Personen geringer, die Säureblocker verwendeten, sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI). Wenn sie in Kombination mit Kortison eingenommen wurden, war der Effekt besonders stark ausgeprägt.
Von knapp 1500 Rheuma-Patienten verwendete etwa die Hälfte täglich PPI wie Pantoprazol oder Omeprazol, um den Magen vor zu viel Säure zu schützen. Ihre Knochenmineraldichte war am Oberschenkelhals und an der Wirbelsäule geringer als bei Personen, die diese Medikamente nicht einnahmen. Deutlich stärker war der Effekt bei Personen ausgeprägt, die zusätzlich täglich mindestens 7,5 Milligramm Kortison einnahmen. Strukturveränderungen der Knochen waren dagegen nicht zu erkennen. Die Forschenden der Charité schätzen in dem Fachmagazin „Mayo Clinic Proceedings“, dass sich das Risiko für einen Wirbelbruch durch die geringere Knochendichte um etwa 25 Prozent erhöht.
Sie halten es deshalb für wichtig, die Knochengesundheit im Blick zu haben, wenn PPI und Kortison gleichzeitig verordnet werden. Dann sind möglicherweise regelmäßige Knochendichtemessungen und gegebenenfalls eine Behandlung gegen Osteoporose sinnvoll. Dr. Andriko Palmowski rät darüber hinaus: „Ist eine gleichzeitige Einnahme unvermeidbar, können Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D und Kalzium den Knochenerhalt unterstützen.“
PPI wie Omeprazol oder Pantoprazol gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln. Sie hemmen die Bildung von Magensäure, helfen bei Sodbrennen und werden bei rheumatoider Arthritis häufig vorbeugend verwendet, weil viele entzündungshemmende Arzneimittel zu Magenproblemen führen. Einige Präparate sind auch rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
Quelle: DOI 10.1016/j.mayocp.2023.12.008