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22.02.2024
Möglicherweise lässt sich das Ausbrechen von Rheuma bei manchen Menschen aufhalten: Eine Forschungsgruppe der Universität Erlangen-Nürnberg hat herausgefunden, dass sich die Erkrankung bei Personen, die aufgrund bestimmter Antikörper im Blut ein hohes Rheuma-Risiko haben, durch eine Behandlung mit einem Rheuma-Mittel frühzeitig in Schach halten lässt.
Bei manchen Menschen finden sich im Blut Antikörper gegen veränderte Eiweiße, Citrullinierte Proteine (CCP) genannt. Man weiß, dass diese Personen ein hohes Risiko haben, in naher Zukunft eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln. Dies haben die Forschenden genutzt, um sie schon vorab über ein halbes Jahr mit dem Medikament Abatacept zu behandeln. Das Medikament beeinflusst das Immunsystem und wirkt bei rheumatoider Arthritis krankheitsmodifizierend, d. h. es verändert den Verlauf.
Indem die Behandlung schon vor den ersten Beschwerden begonnen wurde, ließ sich der Rheuma-Ausbruch zum Teil verhindern: „Menschen, die mit Abatacept behandelt wurden, entwickelten viel seltener eine rheumatoide Arthritis als jene, die ein Placebo bekamen“, stellten die beiden Studienautoren PD Dr. Jürgen Rech und Dr. Koray Tascilar übereinstimmend fest.
Rheumatoide Arthritis ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann und dazu führt, dass betroffene Gelenke nach und nach zerstört werden. Etwa eine von 200 Personen erkrankt daran, wobei vor allem Frauen betroffen sind. Üblicherweise wird rheumatoide Arthritis erst behandelt, wenn Gelenkschwellungen auftreten und schon erste Schäden eingetreten sind.
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(23)02650-8