26.02.2020
Die Wissenschaftler haben Patienten mit Colitis ulcerosa mit anderen Patienten verglichen, die an einer nicht-entzündlichen Darmerkrankung litten und auf die gleiche Weise operiert worden waren. Dabei stellten sie fest, dass den Patienten mit Colitis ulcerosa bestimmte Bakterien namens Ruminokokken im Darm fehlten. Deshalb mangelte es ihnen auch an zwei sekundäre Gallensäuren: Desoxycholsäure und Lithocholsäure. Beides sind entzündungshemmenden Substanzen, die diese Bakterien herstellen.
„Diese Studie hilft uns, die Krankheit besser zu verstehen“, sagte Dr. Aida Habtezion, Professor für Gastroenterologie und Hepatologie. „Wir hoffen, dass dies auch dazu führt, dass wir es mit einem natürlich produzierten Stoffwechselprodukt behandeln können, der in einem gesunden Darm in großen Mengen vorhanden ist.“
Neue Therapieoption wird geprüft
Die Leber produziert primäre Gallensäuren, die in der Gallenblase gespeichert und freigesetzt werden, um die Fettverdauung zu unterstützen. Im Darm werden sie von Bakterien in sekundäre Gallensäuren umgewandelt. Derzeit wird in Stanford eine klinische Studie durchgeführt, um festzustellen, ob sekundäre Gallensäuren bei der Behandlung der Krankheit wirksam sind.
Colitis ulcerosa ist eine entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem Gewebe den End- oder Dickdarm angreift. Die Patienten können unter Durchfall, Blutungen, Fieber, Gewichtsverlust bis hin zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung leiden. Je nach Schwere der Krankheit kann die Lebensqualität sehr stark beeinträchtigt sein. Einige Patienten benötigen daher eine Operation, bei der Dick- und Enddarm entfernt werden und das untere Ende des Dünndarms zum Rektum modelliert wird.
ZOU