10.09.2014
Die Wissenschaftler von der Universität Lund testeten die Milchsäurebakterien an verschiedenen Krankheitskeimen, die unter anderem schwere Wundinfektionen verursachen. Im Labor wirkten die Bienen-Bakterien gegen alle diese Keime, sogar gegen den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Vancomycin-resistente Enterokokken.
Während die Wirksamkeit auf menschliche Krankheitserreger bislang nur im Labor getestet wurde, zeigte sich das keimtötende Potenzial der Bienen-Bakterien bei Pferden bereits unter Alltagsbedingungen. Den Forschern gelang es, hartnäckige Wunden von zehn Pferden, bei denen schon verschiedene andere Therapiemethoden versagt hatten, erfolgreich zu behandeln. Dafür hatten sie Honig verwendet, dem die speziellen Milchsäurebakterien beigemischt waren.
Das Geheimnis der Wirksamkeit liege vermutlich in dem breiten Spektrum aktiver Substanzen, das von den Milchsäurebakterien produziert werde, glauben die Forscher. "Bei herkömmlichen Antibiotika handelt es sich meist nur um eine aktive Substanz, die wiederum nur bei bestimmten Bakterien wirkt", sagt Studienautor Tobias Olafsson. Die Milchsäurebakterien aus dem Honigmagen der Bienen produzierten dagegen, abhängig von der Art der Bedrohung, die passenden keimtötenden Stoffe, erläutert der Wissenschaftler. Offenbar habe dies Bienen und ihren Honig schon seit Millionen von Jahren effektiv vor schädlichen Krankheitserregern schützen können. Honig, wie man ihn in Supermärkten kaufen kann, enthalte allerdings keine lebenden Milchsäurebakterien, schränkt Olaffson ein.
HH