28.03.2017
In den vergangenen Jahren haben sich in Deutschland immer wieder Menschen an Lupinensamen vergiftet. Gefährlich sind die in den Samen enthaltenen Alkaloide, die für einen bitteren Geschmack. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Mitteilung.
Zwischen 2010 und 2016 wurden dem BfR etwa 30 konkrete Vergiftungsfälle unterschiedlichen Schweregrades gemeldet. Ausgelöst wurden sie durch sogenannte Bitterlupinensamen, die giftige Chinolizidinalkaloide enthalten. Werden diese nicht fachgerecht entfernt, können sie beim Menschen Vergiftungssymptome auslösen, die das Nerven-, Kreislauf- und Verdauungssystem betreffen. „Beim Kauf von unverarbeiteten Lupinensamen ist meist kaum ersichtlich, ob es sich um Bitterlupinensamen handelt, die giftige Alkaloide enthalten, oder um Süßlupinensamen, die ohne weitere Verarbeitung verzehrt werden können“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Das BfR empfiehlt Verbrauchern deswegen, auf eindeutig als Süßlupinensamen oder als bereits entbitterte Bitterlupinensamen gekennzeichnete Produkte zurückzugreifen und auf die eigene Entbitterung von Lupinensamen zu verzichten. Ein bitterer Geschmack von Lupinensamen ist ein deutlicher Hinweis für die gefährlichen Alkaloide. Das BfR rät zudem, auch das bitter schmeckende Einweichwasser von Lupinensamen in keinem Fall zu verzehren oder für die Zubereitung von Speisen zu verwenden.
Im Falle einer möglichen Vergiftung können sich Betroffene an den Giftnotruf wenden.
BfR/NK